© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 06/07 02. Februar 2007

Meldungen

"Keine Invasion von Moldawiern in die EU"

BUKAREST. Der rumänische Präsident Traian Băsescu hat bestritten, daß unzählige Moldawier in der EU Arbeit suchen werden. "Derzeit haben wir 400.000 Anträge von Moldawiern auf eine rumänische Staatsbürgerschaft. Aber nach unseren Analysen wollen diese vorwiegend jüngeren Moldawier vor allem in Rumänien lernen oder arbeiten, schon weil sie unsere Sprache sprechen und dieselbe Kultur und Geschichte mit uns teilen", erklärte der rechtsliberale Politiker im Wiener Profil. "Es wird keine Invasion von Moldawiern in die restliche EU geben." Schwieriger sei die Situation bei den Zigeunern. "Wir haben schon mehrfach unsere Freunde in der EU gewarnt, daß das Roma-Problem nicht nur Rumänien beschäftigt", meinte Băsescu. "Sie sind Nomaden und ziehen von einem Land ins andere. Da muß auch die EU Solidarität zeigen."

 

China verfolgt weiter die "Ein-Kind-Politik"

PEKING. Die chinesische Regierung ist über das wachsende Geschlechterungleichgewicht in der Bevölkerung besorgt. Diese durch die staatliche Ein-Kind-Politik hervorgerufene Entwicklung sei eine versteckte Gefahr für die Stabilität der Gesellschaft, hieß es letzte Woche einer Mitteilung der regierenden Kommunisten. Wer illegal das Geschlecht eines Fötus feststelle und daraufhin Abtreibungen vornehme, müsse streng bestraft werden. Künftig solle der Schutz von neugeborenen Mädchen verbessert und diejenigen bestraft werden, die sie töteten, aussetzten oder verletzten. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Xinhua-Bericht kamen 2005 in China auf 118 neugeborene Knaben 100 Mädchen. In einigen Regionen lag das Verhältnis sogar bei 130 zu 100. In der EU liegen die Vergleichswerte zwischen 104 und 107. Dennoch müsse an der Ein-Kind-Politik festgehalten werden. Die chinesische Regierung wolle die Zahl der Einwohner bis 2010 unter 1,36 Milliarden halten und bis 2020 unter 1,45 Milliarden. Derzeit leben in China etwa 1,3 Milliarden Menschen. Die Bevölkerung ist in den letzten Jahren im Schnitt um 0,63 Prozent (acht Millionen Menschen) gewachsen.

 

Sechser-Gespräche über Atomprogramm

TOKIO. Die derzeit unterbrochenen Gespräche über das umstrittene nordkoreanische Atomprogramm sollen am 8. Februar in Peking wieder aufgenommen werden. Die sechs Teilnehmerstaaten - das kommunistische Nordkorea, Südkorea, China, Japan, die USA und Rußland - träfen derzeit entsprechende Vorbereitungen, meldete letzte Woche die japanische Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf Delegationskreise. Die letzte Verhandlungsrunde war im Dezember 2006 ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Südkoreanische Regierungsvertreter haben zudem Medienberichten über einen möglichen Militärputsch gegen Nordkoreas Staatschef Kim Jong Il widersprochen. "Wir wissen von nichts, das dies bekräftigt." Es gebe bislang keine besonderen Vorkommnisse.

 

"Länder wie Indien und China einbeziehen"

OXFORD. Der letzte britische Gouverneur von Hongkong, Chris Patten, ist vom unaufhaltsamen Aufstieg Asiens überzeugt. "China war in 18 der letzten 20 Jahrhunderte die größte Volkswirtschaft der Erde", erklärte der heutige Kanzler der Universität Oxford in der Welt. Nun habe sich die Balance erneut geändert. Das starke chinesische Weltwirtschaftswachstum resultiere aus hohen Exporten "und der Tatsache, daß sich Amerika vom Rest der Welt Geld leiht". Niemand in Europa und den USA solle sich Illusionen machen. "Wir können die Welt nicht länger dominieren und die Tagesordnung bestimmen, sondern müssen Länder wie Indien und China einbeziehen", forderte der frühere EU-Außenkommissar.


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