© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 07/07 09. Februar 2007

Meldungen

Diskussion um Standort für Ehrenmal

Berlin. Die Ankündigung von Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU), noch in diesem Jahr im Berliner Bendlerblock den Grundstein für ein Ehrenmal für die gefallenen Soldaten der Bundeswehr zu legen, ist auf Kritik gestoßen. Die sicherheitspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, Birgit Homburger, sprach sich dafür aus, die Gedenkstätte in der Nähe des Parlamentes zu errichten. Das Ehrenmal gehöre dorthin, "wo viel los ist und viele Menschen es auch wahrnehmen können", sagte sie gegenüber stern.de. Auch der ehemalige Verteidigungsminister Volker Rühe (CDU) sprach sich für ein Bundeswehrehrenmal am Reichstag aus. Schließlich sei die Bundeswehr eine Parlamentsarmee und werde durch Beschluß des Bundestages in Einsätze geschickt, sagte er gegenüber Spiegel-Online. Seit der Gründung der Bundeswehr 1956 haben über 2.600 Soldaten ihr Leben verloren.

 

Schäuble warnt vor Terrorismus

Berlin. Die wachsende Zahl von Übertritten zum Islam in Deutschland kann nach Ansicht von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) zu einer Gefährdung der Inneren Sicherheit führen. "Ich sage natürlich nicht, daß jeder Konvertit ein potentieller Terrorist ist", sagte Schäuble der Welt. "Aber man muß sehen, es wächst bei uns das Phänomen des home-grown terrorism, des Terrorismus, der gewissermaßen auf unserem eigenen Mist gewachsen ist." Nach Angaben des Innenministers beobachten Sicherheitsbehörden, daß sich bei einzelnen Türkischstämmigen eine gefährliche Neigung zum radikalen Islamismus entwickelt.

 

Meves fordert längere Kinderbetreuung

Berlin. Für eine längere Betreuung von Kleinkindern durch ihre Mütter hat sich die Kinder- und Jugendpsychotherapeutin Christa Meves ausgesprochen. "Die Hirnforschung unterstützt unsere Erfahrung, daß Frauen aufmerksamer sind gegenüber den Bedürfnissen des Kindes", sagte Meves in einem Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Die Grundlagen für die Intelligenz und die Fähigkeiten, ein seelisch gesunder Mensch zu sein, der auch Krisen standhalte, würden in den ersten drei Jahren gelegt. Die umfassende Fremdbetreuung von Kindern wie etwa in Frankreich sieht die 81jährige Wissenschaftlerin kritisch: "Die Franzosen ziehen sich eine Zweiklassengesellschaft heran: Die Familien, die es sich leisten können, betreuen ihre Kinder zu Hause, die anderen müssen in die Krippen", sagte sie.

 

Grünes Licht für Potsdamer Stadtschloß

Potsdam. Die Potsdamer Stadtverordnetenversammlung hat den Neubau des Brandenburger Landtages an der Stelle des ehemaligen Stadtschlosses beschlossen. Im dritten Anlauf stimmten in der vergangenen Woche 29 Stadtverordnete für den Bau, 16 stimmten dagegen, drei enthielten sich. Ende vergangenen Jahres hatte das Stadtparlament mit den Stimmen der Linkspartei den entsprechenden Bauantrag für das Projekt noch abgelehnt. Erst nachdem sich die Potsdamer in einer Bürgerbefragung für die alte Stadtmitte als Standort ausgesprochen hatten, hatte die Linkspartei eingelenkt. Als Bedingung für ihre Zustimmung hatte die Partei allerdings die Zusage von millionenschweren Investitionsprogrammen unter anderem für Schulen und Kindertagesstätten ausgehandelt. Bis 2011 soll nun auf dem Grundriß und in den Proportionen der vom SED-Regime gesprengten Hohenzollernresidenz ein neuer Landtag errichtet werden. Den Planungen zufolge soll ein Großteil der Fassade allerdings nicht originalgetreu, sondern nach modernen Entwürfen gestaltet werden. Mit dem Bau soll bereits im kommenden Jahr begonnen werden.


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