© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 07/07 09. Februar 2007

Das Superkonto:
Der Griff nach den EU-Milliarden
Christoph Martinkat

Wir fragen uns immer wieder: Was passiert eigentlich mit den Steuermilliarden, die jährlich von Deutschland nach Brüssel transferiert werden? Klar, sie werden verteilt. Doch wer profitiert eigentlich von dem Geldsegen, und wer geht dabei leer aus? Staaten wie Großbritannien geben mittlerweile die Verteilung der EU-Subventionen öffentlich bekannt. Jeder Bürger kann dort nachlesen, wieviel Fördergelder etwa die britische Königsfamilie im Jahr erhält: Es sind genau eine Million Euro. Jeder Brite, der es wissen will, erfährt auch, daß der Schweizer Großkonzern Nestlé jährlich 40mal mehr als die Windsors an EU-Geldern erhält. In Deutschland jedoch hält man sich mit der Veröffentlichung des EU-Zahlenwerks zurück. Offiziell fürchtet man eine Neiddebatte. - Doch ist das wirklich die ganze Wahrheit?

Wer profitiert von dem Segen aus der EU-Kasse?

Die Reportage "Das Superkonto - Der Griff nach den EU-Milliarden" (Fr., 16. 02., 00.00 Uhr, ARD) gibt darüber Aufschluß. Sie zeigt, wer an Konzernen, Lobbyisten, Beratern und Politikern Zugriff auf die Milliarden-Konten hat. Und was mit den Subventionen wie im Falle Nestlé wirklich passiert. Und sie stellt weitere Fragen, etwa im Fall RWE: Warum erhält der Essener Energiekonzern die mit Abstand größten Agrarsubventionen in Nordrhein-Westfalen? Und warum besitzt die Europäische Kommission eine Anzahl von Schwarzkonten mit Millionenbeträgen, von denen niemand so recht weiß, wer eigentlich von ihnen profitiert? "Das Superkonto" ist eine spannende und erhellende Reportage über den oft fragwürdigen Umgang mit den EU-Geldern.


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