© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 09/07 23. Februar 2007

Sonnengemacht
Klimapolitik: Auf dem Weg in die "Ecological Correctness"
Christian Bartsch

Der Ökowahn hat in deutschen Politikerköpfen längst groteske Formen angenommen. Die Grünen Cohn-Bendit und Künast fordern den Umstieg auf japanische Hybridautos, Umweltminister Gabriel will den Steuerzahler für die Regierungs-Autoflotte bluten lassen, und nach Verkehrsminister Tiefensee soll die Kfz-Steuer künftig nach Schadstoffausstoß bemessen werden. Es vergeht kein Tag, an dem nicht solche Forderungen erhoben werden. Und das alles wegen einer Theorie auf schwankendem Grund.

Die Wikinger unter Leif Erikson landeten im Jahr 992 in Nordamerika. Sie waren nicht die ersten, denn sieben Jahre vorher war der Händler Bjarne Herjolfson von einem Sturm an die Küste Labradors verschlagen worden und berichtete darüber in Grönland - "Grünland"! - und vermutlich auch in Haithabu. Erikson landete an der Küste des heutigen Neufundland und nannte es "Vinland", weil er dort wilden Wein fand. Etwa um das Jahr 800 hatte eine Warmzeit begonnen, die ab etwa 1350 von einer Kaltzeit abgelöst wurde. Diese "kleine Eiszeit" dauerte bis etwa 1750. Da es um 1350 stetig kälter wurde, zogen sich die Wikinger aus Grönland zurück.

Während der "kleinen Eiszeit" kletterte die Temperatur in Mitteleuropa im Hochsommer kaum bis auf 15 Grad Celsius. Ernten fielen aus, und in Europa grassierten Hungersnöte. Schneefälle mitten im Sommer waren nicht selten. In England führte die Kälte zur restlosen Abholzung der Wälder.

Der Wechsel von Warm- und Kaltzeiten hat nichts mit dem Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre zu tun hat. So fiel die Durchschnittstemperatur zwischen 1783 und 1830 nochmals ab, weil der isländische Vulkan Laki explodierte und ein Jahr lang rund 100 Millionen Tonnen Staub und Gase in die Atmosphäre schleuderte, von denen die Sonneneinstrahlung blockiert wurde. Diese Katastrophe hatte Auswirkungen bis nach Ägypten. Dort versiegten die Nilquellen durch fehlenden Regen, was im Jahr 1784 eine Hungersnot durch das Ausbleiben des jährlichen Nilschlamms zur Folge hatte. Eine weitere Abkühlung wurde in den Jahren zwischen 1938 und 1970 gemessen, obwohl die Industrien durch den Krieg auf Hochtouren liefen und ein Übermaß an CO2 in die Luft bliesen.

Einen Zusammenhang zwischen Klima und Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre gibt es auch aus einem anderen Grund nicht. So weisen einige Naturwissenschaftler darauf hin, daß der Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre etwa in der Zeit Goethes gesättigt war. Eine Verdoppelung des CO2 in der Atmosphäre hat dann nur noch eine Temperaturerhöhung von 0,7 Grad zur Folge. Mit der Änderung des CO2- Gehalts der Atmosphäre sind die stark wechselnden Temperaturen in Vergangenheit und Gegenwart nicht zu erklären.

Der Klimawandel auf der Erde hat mit hoher Wahrscheinlichkeit einen ganz anderen Grund: die Sonne. Bei starker Aktivität entsendet die Sonne einen "Sonnenwind", der die Ionisierung der Atmosphäre durch die kosmische Strahlung reduziert. Diese Strahlung aber ist für die Tröpfchen- und Wolkenbildung vorwiegend über dem Äquatorgürtel der Erde verantwortlich. Fehlen diese Wolken, erwärmt sich die Erde - gleichgültig, ob der Mensch viel oder wenig CO2 in die Atmosphäre entläßt. Geht die Sonnenaktivität zurück, bilden sich durch die stärkere Einwirkung der kosmischen Strahlung wieder vermehrt Wolken, es wird auf der Erde kühler. Sollte der Yellowstone-Nationalpark in die Luft fliegen, dann steht uns unmittelbar danach die nächste "kleine Eiszeit" ins Haus, weil dann unvorstellbare Staubmengen den Himmel über der Nordhalbkugel verfinstern.

Die Erwärmung der Atmosphäre ist ein sich aufschaukelnder Prozeß, da eine Erwärmung der Erdoberfläche zu einer schnelleren CO2-Freisetzung aus dem Meerwasser führt. Ein weiterer Faktor ist das Methan, das vor allem aus den sich erwärmenden Permafrostgebieten der Nordhalbkugel stammt und ebenfalls als "Klimagift" in die Atmosphäre aufsteigt.

Auf die Zusammenhänge zwischen kosmischer Strahlung und Wolkenbildung hatte bereits Edward Neys im Jahr 1959 hingewiesen. Aber erst die beiden dänischen Wissenschaftler Lassen und Friis-Christensen waren 1996 in der Lage, die Verbindung zwischen Sonne und Klima herzustellen. Ihre Messungen sind derartig überzeugend, daß es nur eine Folgerung gibt: Die Computermodelle des IPCC sind falsch.

Aber der Zug, angetrieben vom IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) war 1996 bereits abgefahren, und es saßen so viele gleichgesinnte Wissenschaftler und Politiker darin, daß es keine Umkehr mehr gab. Immerhin ließ sich das IPCC eine Tür offen, als es Anfang Februar in Paris seinen jüngsten Bericht verkündete und "nur" von einer "mit 90prozentiger Sicherheit" durch den Menschen gemachten Klimakatastrophe sprach.

Die Studie wäre eine von unzähligen Theorien geblieben, wenn sich hinter ihr nicht ein unbändiges Streben nach Macht - und Geld! - verborgen hätte. Die "Klimakatastrophe" ist zu einem Dogma geworden, zur zweiten Stufe auf dem Weg zu einer weltweiten "Ecological Correctness" mit unabsehbaren Schäden. Das ist die große Gefahr, nicht die Temperaturerhöhung auf der Erde, die sich irgendwann umkehren wird. Vielleicht wird man dann auch von einer "menschengemachten" Eiszeit sprechen. 


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