© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 12/07 16. März 2007

Meldungen

Mehr Effizienz bei der Energienutzung nötig

AACHEN. Der Chef der technikwissenschaftlichen Klasse der Akademie für Wissenschaften Berlin-Brandenburg, Klaus Lucas, hat angesichts der EU-Klimadebatte einen systematischen Umbau des Energiesystems gefordert. "Wir müssen unsere Wirtschaft so umgestalten, daß wir die Effizienz der Energienutzung bis an die Grenzen des naturgesetzlich und technisch Möglichen ausweiten", erklärte der Physikprofessor von der RWH Aachen in der FAZ. Die Privathaushalte müßten beim Heizen umdenken. "Die traditionellen wasserbasierten Heizsysteme mit Brennstofföfen sind Energieverschwender. Die haben die Effizienz einer Glühbirne." Eine Umwandlung des Erdgases in Strom brächte eine viel höhere Energieausbeute. Mit dem Strom könnte man Wärmepumpen betreiben. "Wenn die Häuser gut isoliert sind, gibt es eine optimale Wirkung." Für Städte mit hohem Altbaubestand empfahl Lucas Systeme, die Strom und Wärme für Fernheizungssysteme auf Basis von Kraft-Wärme-Koppelung erzeugen. "Dort sind regelrechte Effizienzrevolutionen möglich, in der Größenordnung von 50 Prozent und mehr."

Steuerprivilegien für Flugverkehr abschaffen

DESSAU. Der Präsident des Umweltbundesamtes (UBA) hat ein Ende der Steuerbefreiung für Flugbenzin gefordert. "Das Privileg gehört abgeschafft", erklärte UBA-Chef Andreas Troge vorige Woche in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung. Für den Hin- und Rückflug nach Mallorca würden dann zwar 20 bis 30 Euro zusätzlich anfallen, aber "der Flugverkehr trägt nicht nur mit dem Ausstoß von Kohlendioxid zur Klimaerwärmung bei. Es kommt auch zum Ausstoß von Stickoxiden, die in Reiseflughöhe zum Aufbau von Ozon führen. Das wiederum wirkt dort als sehr starkes Treibhausgas", erläuterte Troge. Der emittierte Wasserdampf führe zum Aufbau von Kondensstreifen und Zirruswolken. "Die Klimawirkung des Flugverkehrs ist mindestens dreimal stärker als die vergleichbare Emission am Boden." Daß Fliegen im Vergleich zu Bahn oder Auto häufig billiger sei, liege auch daran, daß der Staat keine Mehrwertsteuer auf Tickets für grenzüberschreitende Flüge erhebe, so Troge.

 

Gnadenerlaß für ältere Benzinautos geplant

BERLIN. Ältere Benzinautos mit geregeltem Katalysator werden nun doch nicht aus den geplanten Umweltzonen ausgesperrt, die ab Sommer in zahlreichen deutschen Städten eingerichtet werden. Bundesumwelt- und Verkehrsministerium kündigten nach massiven Protesten vergangene Woche eine entsprechende Nachbesserung der Plakettenverordnung (JF 10/07) an, die zum 1. März in Kraft getreten war. Betroffen davon sind Benzinautos, die vor 1993 gebaut wurden und einen Katalysator nach "US-Norm" haben. Obwohl sie kaum mehr Schadstoffe ausstoßen als Benziner nach Euro-1-Norm, hätten sie nach der jetzigen Regelung keine Plakette bekommen. Nach Schätzungen des Umweltbundesamtes gibt es derzeit noch etwa 1,4 Millionen zwischen 1986 und 1992 zugelassene Fahrzeuge, die mit den Euro-1-Benzinfahrzeugen technisch und hinsichtlich ihrer Abgasgrenzwerte vergleichbar sind. Diese sollten der grünen Plakette gleichgestellt werden.

 

Zahl der Woche

Etwa zwei Drittel der Österreicher rechnen Euro-Beträge immer noch in die alte Währung Schilling um. 22 Prozent behelfen sich regelmäßig mit einem Vergleich, 39 Prozent bei größeren Ausgaben. Bei den über 60jährigen rechnet noch jeder Dritte jeden Betrag in Schilling um. (Quelle: Markant Market Research)


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