© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 17/07 20. April 2007

Koordinierter Vormarsch
von Rolf Stolz

Koordinieren sich Menschen, die für Deutschland, unser Volk und die Demokratie das Beste wollen, ist das gut. Könnte man den muslimischen Großverbänden solche Absichten glauben, dürfte man mit dem hessischen Kirchenpräsidenten Peter Steinacker über den "großen Fortschritt" durch die Gründung des Islamischen Koordinierungsrats jubeln. Nur sind dessen Verbände nicht, wie einige Begriffsverwirrer behaupten, "traditionell" oder "konservativ", sondern allesamt ultrareaktionär bis faschistoid, antichristlich und antijüdisch. Etliche Vereine sind außerdem türkisch-chauvinistisch bis rassistisch.

Solange die Dinge so stehen, ist es verheerend, den Muftis und Mullahs Zugeständnisse wie das an diesem Freitag im Internetauftritt des SWR beginnende "Wort zum Freitag" einzuräumen. Ermuntert durch selbstmordversessene Biedermänner wie Steinacker, verlangen sie inzwischen die völlige Gleichstellung des Islam bis in die Rundfunkräte hinein - als Etappenziel auf dem Weg zur Vormachtstellung. Nur wenige wie der Intendant des Deutschlandfunks Ernst Elitz wagen es noch, die Vorrangstellung des Christentums und der auf dieses gegründeten europäischen Werte zu verteidigen.

Hinzu kommt: Ein gutes Drittel der Gemeinden gehört nicht zum Koordinierungsrat, die Mehrheit der Muslime fühlt sich nicht durch ihn vertreten. Vor allem aber: Der Islam ist nur als private Überzeugung, nicht aber als politische Ideologie und Machterwerbsinstrument mit den Grundlagen unserer Gesellschaft vereinbar.


Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen