© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 19/07 04. Mai 2007

Resignative Schlüsse
Islamisierung: Udo Ulfkoffe bei Versammlung der CDU-Ortsverbände in Berlin / Vortrag zur Rolle des Islams in der europäischen Gesellschaft
Fabian Schmidt-Ahmad

Es gibt zwei Wege, mit einer unbequemen Wahrheit umzugehen: sich ihrer bewußt zu werden oder sie zu ignorieren. Vergangenen Donnerstag konnte man sich entscheiden, als der bekannte Islamkritiker Udo Ulfkotte in Berlin-Wannsee vor Mitgliedern der CDU zur "zukünftigen Rolle des Islams in der europäischen Gesellschaft" sprach. Geladen hatten Berliner Ortsverbände der Unionspartei.

Schon mit Blick auf die demographische Entwicklung ist eine zunehmende Ausbreitung des Islams in Ländern der EU zweifelsohne Realität. Was aber diese Ausbreitung für praktische Konsequenzen hat, wird derzeit ausgeblendet. Ulfkotte, der in den vergangenen Monaten mit der Gründung des islamkritischen Vereins Pax Europa für Aufsehen sorgte (JF 2/07) und derzeit für die Deutsche Zentrumspartei in Hamburg kandidiert, zeichnete das Bild einer schleichenden Islamisierung der westlichen Gesellschaft.

Symptomatisch für einen tiefgreifenden Prozeß listete Ulfkotte eine Vielzahl von Beispielen aus den letzten Monaten auf, die als Einzelfälle manchmal wenig spektakulär wirkten, in der Summe genommen jedoch sich zu einem klaren Gesamtbild zusammenfügten. Es wurde deutlich, wie Institutionen zunehmend Freiräume zur Entfaltung des Islams öffnen und diesem einen Sonderstatus zusprechen - häufig, bevor dies überhaupt von Muslimen eingefordert wird. So berichtete Ulfkotte von den Absichten der Bremer Universitätsklinik, eine Blutbank nur für Muslime einzurichten - ein Plan, von dem diese trotz des lukrativen Geschäftspotentials inzwischen nichts mehr wissen will. Denn ein Bedürfnis ist hier offensichtlich vorhanden. Die in der Schweiz liegende Gemeinde Liesetal besitzt inzwischen einen erheblichen Anteil an muslimischen Bürgern. Als Reaktion sollte die Hälfte des städtischen - bisher christlichen - Friedhofs umgewidmet werden. Doch diese Umwidmung reichte den ansässigen Muslimen nicht, die von der öffentlichen Verwaltung einen Austausch der mit christlichen Gebeinen "verunreinigten" Friedhofserde verlangten. Auch hier wurde der Plan wieder aufgegeben, nachdem es zu Protesten der Liestaler Bürger kam.

"Abkömmlinge von Affen und Schweinen"

Erst diese vereinzelten Proteste von Bürgern lassen schlaglichtartig eine Entwicklung erkennen, die sich ansonsten unbemerkt vollzieht. Denn wem fällt schon auf, daß zum Beispiel Banken zunehmend "Sparschweine" als Werbesymbol verbannen? Als in London der Nachrichtensender BBC mit der Justiziarin der britischen Vereinigung der Blinden ein Interview veranstalten wollte, sollte zu diesem Zweck die blinde Frau mit einem Taxi abgeholt werden. Der eintreffende Taxifahrer jedoch - ein Muslim - verweigerte der sehbehinderten Frau die Fahrt, da diese von ihrem Blindenhund, also einem "unreinen Tier", begleitet wurde. Als die BBC diesen Vorfall publik machte, mußte der Sender überrascht feststellen, daß diese Erfahrung für Blinde kein Einzelfall darstellt - nicht nur in Großbritannien. Ulfkotte warnte davor, diese Vorfälle nicht in ihrem globalen Zusammenhang einzuordnen. Denn ähnliches ereigne sich sowohl im schweizerischen Zürich wie auch im australischen Sydney.

Persönlich enttäuscht zeigte sich Ulfkotte von der Integrationsbereitschaft muslimischer Vereinigungen in Europa. Nach anfänglich optimistischer Erwartung, daß diese sich eindeutig von radikalen Richtungen des Islams distanzieren, kommt er zu resignativen Schlüssen: "Wie kann es sein, daß es in Bibliotheken beliebiger deutscher Moscheen Bücher gibt, in denen Juden und Christen weiterhin als Abkömmlinge von Affen und Schweinen tituliert werden?" Ulfkotte widerlegte die vom Zentralrat der Muslime in Deutschland häufig vorgetragene Behauptung, es gebe im Islam keinen Zwang zum Glauben. Er zitierte aus einem vom Zentralrat selbst vertriebenen Ratgeber, der die körperliche Züchtigung von Kindern ab zehn Jahren empfiehlt, sollten dieses nicht "freiwillig" zu Allah beten.

Kritisiert wurde Ulfkotte von mehreren Zuhörern für seine als einseitig empfundene Darstellung. Doch im Gegensatz zu den meisten Anwesenden, die zugaben, keinen einzigen Moslem zu kennen, hat Ulfkotte über ein Jahrzehnt in islamischen Ländern verbracht. Einzig Stephan Knoll, der die Veranstaltung maßgebend unterstützt hatte, warnte eindringlich davor, den Islam in seiner Bedrohung zu unterschätzen. Er empfahl jedem die genaue Lektüre des Korans und entsprechender für Muslime verbindliche Schriften. So berichtete Ulfkotte: "Wir alle in Deutschland haben weggeschaut, als man am 3. Oktober vergangenen Jahres in Lyon, Frankreich, versuchte, eine Drittkläßlerin auf dem Schulhof zu steinigen. Was hat dieses Mädchen getan? Sie soll in ein Pausenbrot gebissen haben. Zufällig war aber gerade Ramadam. Da beißt man in kein Pausenbrot."


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