© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 20/07 11. Mai 2007

Zitate

"Die Konservativen haben in Deutschland tatsächlich einen Wettbewerbsnachteil. Weil bei uns das Rechtsradikale stärker tabuisiert ist als das Linksradikale, stehen sie unter einem permanenten Abgrenzungsdruck. Es gibt rechts von ihnen nichts politisch Salonfähiges, während es links zum Beispiel die Linkspartei gibt, die regieren darf, trotz ihres kommunistischen Flügels."

Harald Martenstein im Berliner "Tagesspiegel" vom 4. Mai

 

 

"Klimaschutz koste die Weltwirtschaft fast nichts, ließ sich der Vorsitzende des Weltklimarates IPCC, Rajendra K. Pachauri, in Bangkok laut und klar vernehmen, und überhaupt, wenn wir nur wollten, könnten wir die hausgemachte Krise im Handumdrehen aus der Welt schaffen. Wenn das so ist, fragen wir halbwegs zerknirschte Energiekonsumenten also, warum hat man uns dann die ohrenbetäubenden Sirenen der Apokalypse im Stakkato der letzten Monate zugemutet?"

Joachim Müller-Jung in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" vom 6. Mai

 

 

"Moskau geht es um (...) die Wiederherstellung seiner früheren Einflußzonen. Dies gilt nicht nur für Staaten wie Georgien und die Ukraine, die einmal zur Sowjet­union gehörten. Dies gilt auch für Länder wie Polen oder Tschechien, die einst Teil des Ostblocks waren. Wenn deren Regierungen nicht im Sinne Moskaus spuren, wird ihnen der Öl- oder Gashahn zugedreht. Ein Merkmal dieses neuen Kalten Krieges ist, daß russische Staatskonzerne wie Gazprom die Rolle der früheren Roten Armee eingenommen haben."

Andreas Theyssen in der "Financial Times Deutschland" vom 7. Mai

 

 

"Daß sie so schnell recht bekommen würden mit ihren Einwänden und Bedenken gegen die Europa-Fähigkeit der Türkei - das hätten die Kritiker ihres Beitrittswunsches wohl kaum vermutet. Doch nun liegt er offen zutage, der Zwiespalt zwischen demokratischen Regeln und kulturellen Werten, zwischen oberflächlicher Modernisierung und der islamischen Seele des Landes."

Alexander Gauland, Kolumnist, im Berliner "Tagesspiegel" vom 7. Mai

 

 

"Wir stehen vor einem Mengenproblem. Es gibt zu viele Täter - und zu wenige, die sich darum kümmern können. In Teilen der Stadt besteht die Bevölkerung fast nur aus Problemfällen. So viele Sozialarbeiter, Jugendgerichtshelfer und Lehrer gibt es überhaupt nicht. Und wer sollte sie bezahlen?"

Roman Reusch, Oberstaatsanwalt in Berlin, im "Spiegel" 19/07 vom 7. Mai

 

 

"Die RAF war eine mordende Terrorgruppe, die es immer bestens verstanden hat, eine sich kritisch wähnende Öffentlichkeit für sich einzuspannen. Köhlers ruhige Entscheidung hilft mit, hier die Dinge wieder zurechtzurücken. Reuelose Verbrecher verdienen keine Sonderbehandlung. Ein Schlußstrich wird nicht gezogen. Für 'Versöhnung' gibt es keinen Grund. Für Rache auch nicht. Der Rechtsstaat funktioniert, und der Zauber der RAF schwindet dahin."

Thomas Schmid, Chefredakteur, in der "Welt" vom 8. Mai


Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen