© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 21/07 18. Mai 2007

Zitate

"Die Wahl Sarkozys bedeutet das Ende der traditionellen Sonderbeziehung zwischen Frankreich und Deutschland. Sarkozy hat nie ein besonderes Interesse am rechtrheinischen Nachbarn entwickelt. Vor drei Jahren vergrätzte er die deutschen Partner, als er in seiner Funktion als Finanzminister erfolgreich eine Übernahme des Maschinenbau-Konzerns Alstom durch Siemens verhinderte."

Miriam Hollstein in der "Welt" vom 7. Mai

 

 

"Wer Frankreich (flüchtig) kennenlernen will, muß nicht weit reisen, er kann durch Berlin gehen: überschuldet, volle Beamtenburgen, Boulevards der Kneipen und Boutiquen, ein Meer von Kunst. Man scheut das Wachstum - ausgenommen die Gehaltserhöhung -, hat Angst vor Globalisierung, obwohl von Weltmedien belagert."

Herbert Kremp, Ex-Chef der "Welt", in der "B.Z." vom 8. Mai

 

 

"Die Wissenschaftler unterliegen auch einem Konkurrenzdruck: Wer am lautesten schreit, wird gehört. Aber diese gegenwärtige Angstkampagne finde ich schlimm. Unter Kollegen diskutieren wir oft: Mußtest du das wirklich so kraß formulieren? Das wissen wir doch gar nicht!"

Ulrich Cubasch, Meteorologe an der Freien Universität Berlin, in der "Weltwoche" 19/07 vom 10. März

 

 

"Wir reden unser Land nicht schlecht. Wenn ich nach Deutschland sehe, habe ich mich in den vergangenen Jahren manchmal gefragt: Wißt ihr überhaupt, wo ihr lebt?"

Alfred Gusenbauer, österreichischer Kanzler, in "Bild" vom 11. Mai

 

 

"Ich liebe Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Ordnung, Fleiß, Respekt vor der Obrigkeit, was mir heutzutage oft fehlt. (...) Eltern haben nichts zu sagen, Lehrer haben nichts zu sagen, Polizisten haben nichts mehr zu sagen, alle Institutionen, die das gemeinsame Leben regeln und mitgestalten, sind machtlos. Das ist für mich unerträglich. (...) Wir gucken zu, wie unsere eigenen Kinder verrotten, verrohen und verblöden. Da wehrt sich der Preuße. Da bin ich ganz und gar humorlos."

Dominique Horwirtz, Schauspieler, in der "Berliner Zeitung" vom 12./13. Mai

 

 

"Die Politik befleißigt sich, die gesellschaftlichen Prozesse sogar noch zu verstopfen, indem sie die Endergebnisse diktiert und die Vielfalt wegnimmt. Sie sagt uns, wie wir leben sollen. Damit unterbindet sie gerade das, was für die Entwicklung unserer Gesellschaft entscheidend ist. Bloß davon haben unsere Berliner Besserwisser, die sich als Sozialingenieure über den Bürger erheben, offenbar noch nie etwas gehört. Und so schreiten wir immer weiter fort - auf dem Weg in die Unfreiheit."

Karen Horn, Publizistin, im Politischen Feuilleton des Deutschlandradios vom 14. Mai

 

 

"Die deutsche Erregungsgesellschaft ist nicht wählerisch. Kein politisches Wort, kein Satz ist davor gefeit, von ihr ergriffen, aufgeblasen, zerrissen und am Ende wie altes, demoliertes Spielzeug am Wegesrand zurückgelassen zu werden."

Berthold Kohler in der "Frankfurter Allgemeinen" vom 14. Mai


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