© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 23/07 01. Juni 2007

Dominierend
Kampagne: Anwohner kämpfen gegen Moscheebau
Peter Möller

Seit Anfang vergangenen Jahres engagiert sich eine Anwohnerinitiative in Köln-Ehrenfeld gegen den geplanten Bau einer repräsentativen Moschee in dem Stadtteil (JF 41/06). Unterstützung erhalten die Anwohner dabei von der Bürgerbewegung Pro Köln, die seit 2004 in Fraktionsstärke im Stadtparlament der Domstadt sitzt.

Höhepunkt der Kampagne gegen den von der staatlichen Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (Ditib) geplanten Bau war die Sammlung von 23.077 Unterschriften. Die Stadt erklärte das Bürgerbegehren Anfang Mai allerdings für unzulässig, da von den eingereichten Unterschriften 7.137 ungültig seien. Damit ist nach Ansicht des Rechtsamtes der Stadt das notwendige Quorum von 22.915 Stimmen nicht erreicht worden.

Die Gegner des Moscheebaus, der von der Stadtführung um Oberbürgermeister Fritz Schramma (CDU) und allen anderen Kölnern Parteien außer Pro Köln und der Katholischen Kirche unterstützt wird, befürchten, daß der Stadtteil zukünftig von den zwei geplanten 55 Meter hohen Minaretten und der großen Kuppel der von den Kölner Architekten Paul und Gottfried Böhm entworfenen Moschee für bis zu 2.000 Gläubige dominiert wird.

Kritik regt sich aber auch gegen die Ditib, die nach eigener Darstellung etwa 70 Prozent der in Deutschland lebenden Moslems (vornehmlich Türken) vertritt und als die schlagkräftigste moslemische Organisation in Deutschland gilt. Verwirrung gab es in der vergangenen Woche um das Angebot der Organisation zu direkten Gesprächen mit Pro Köln, das allerdings nach der Zusage der Partei wieder zurückgezogen wurde.


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