© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 23/07 01. Juni 2007

Zeitschriftenkritik: Life Times
Ich geh' mal kurz abtreiben
Jochen Schmitt

Seit einiger Zeit macht in Österreich eine von Jugendlichen getragene Lebensrechtsgruppe von sich reden und erzürnt mit ihrem Einsatz für die ungeborenen Kinder immer öfter aggressive linke Exponenten der SPÖ. Grund: Die 1997 gegründete "Jugend für das Leben" hat inzwischen eine beachtliche Bedeutung erlangt. Man organisiert Schweige- und Protestmärsche, Infostände, Dia-Shows, hält auf Einladung Seminare in Schulen und führt Demonstrationen gegen Abtreibungsambulanzen mit einer unglaublichen Resonanz in der Bevölkerung durch, und oft beteiligt sich der populäre Salzburger Weihbischof Andreas Laun. Die Medien berichten zwar ungern über diese Aktivitäten, aber spätestens wenn wieder von seiten der SPÖ gegen die "Jugend für das Leben" gewettert wird, ist für jeden erkennbar, welchen Effekt diese Aktivitäten haben.

Das viermal jährlich am Quartalsende erscheinende Organ der "Jugend für das Leben" nennt sich Life Times. Laut Impressum will das Blatt "Informationen über den Lebensschutz in Österreich anbieten und über die Aktivitäten für den Schutz der ungeborenen Kinder informieren".

In der aktuellen Ausgabe der nur vier Seiten umfassenden Life Times behandelt ein ausführlicher Beitrag die Aktivitäten der "Jugend für das Leben" gegen eine Abtreibungseinrichtung, die sich im neuen Einkaufszentrum Lugner City in Wien befindet. Befremdlich sei, daß dort jetzt Abtreibungen im Rahmen eines Unterhaltungs- und Einkaufszentrums quasi "erledigt" werden könnten. Die Ansiedlung einer Abtreibungsstation "zwischen Kino und Kaffeehaus" bedeute, daß die Tötung ungeborener Kinder zum Alltagsgeschäft geworden sei. Neben ungewollten Geschenken könne man jetzt auch ungewollte Kinder "zurückgeben".

Der Protest der Jugendlichen - eine Demonstration und eine Pressekonferenz - schlug derart hohe Wellen, daß sogar eine Vertreterin von "Jugend für das Leben" zu einer Live-Diskussion des Wiener Senders PulsTV eingeladen wurde. Inzwischen führe man eine Unterschriftensammlung durch, mit der die Unterschreibenden erklären, nicht mehr in der Lugner City einzukaufen, solange dort Abtreibungen durchgeführt werden. Nach Angaben der Initiative "Jugend für das Leben" haben sich bislang über 14.000 Unterzeichner eingetragen.

Über Lichterketten für das Leben in Linz und Salzburg wird in einen weiteren Artikel berichtet. Im vorherigen Quartal veranstaltete die "Jugend für das Leben" in beiden Städten jeweils einen Lichterzug, um auf das Lebensrecht aller Menschen "von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod" hinzuweisen. Pressemeldungen zur Lebensrechtssituation sowie eine "Pinwand" mit Hinweisen auf anstehende Veranstaltungen und der Vorstellung neuer Infomaterialen schließen die sehr lesenswerte Life Times ab.

Anschrift: Jugend für das Leben, Starhembergstraße 66/ 20, A-4020 Linz. Tel./Fax.: 0043 / 732 | 78 81 16, Internet: www.jugendfuerdasleben.at 


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