© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 24/07 08. Juni 2007

Meldungen

"Bilderberg-Konferenz" diesmal in Istanbul

ISTANBUL. Die geheimnisumwobene "Bilderberg-Konferenz" hat erneut für Wirbel gesorgt. An dem 55. alljährlichen Treffen ohne vorherige Bekanntgabe von Zeit, Ort, Themen und Teilnehmern hat diesmal unter anderem der österreichische Kanzler Alfred Gusenbauer teilgenommen. Der SPÖ-Politiker weigerte sich jedoch auf einer Pressekonferenz, Auskunft über seine Gespräche zu geben. Er verwies auf das Prinzip der "Diskretion", wonach Vertreter von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik "ohne Öffentlichkeit" eine "offene Diskussion" abhalten. "Dieser diskrete Charakter hat sich bewährt, das wurde auch dieses Mal nicht geändert", so Gusenbauer. An dem Treffen in Istanbul nahmen unter anderen der österreichische Wirtschaftsminister Martin Bartenstein, Königin Beatrix, Schwedens Außenminister Carl Bildt, Ex-US-Außenminister Henry Kissinger, der Chef des Weltwährungsfonds, Rodrigo de Rato y Figaredo, EU-Erweiterungskommissar Olli Rehn und der türkische Staatsminister Ali Babacan teil. Die islamische Zeitung Zaman schrieb vom einem "umstrittenen Treffen einer global mächtigen Elite". Der Hürriyet-Journalist Cüneyt Ülsever meinte, "Verschwörungstheorien" seien "Unsinn", es sei um Fragen wie Irans Atomprogramm, die globale Erwärmung, die türkische EU-Mitgliedschaft und das Nahost-Problem gegangen.

 

"Neue Ziele in Europa ins Visier nehmen"

MOSKAU. Der russische Präsident hat als Reaktion auf die geplante US-Raketenstationierung in Europa entsprechende Gegenreaktionen angekündigt. "Wenn die Amerikaner einen Teil ihres strategischen Nuklearpotentials nach Europa verlegen und wir nach Ansicht unserer Militärexperten dadurch bedroht werden, dann sind wir gezwungen, entsprechende Gegenmaßnahmen zu unternehmen", erklärte Wladimir Putin am Wochenende. Die US-Raketenpläne für Mitteleu-ropa seien ein Element des "strategischen Nuklearpotentials der USA", so Putin. "Natürlich müßten wir dann neue Ziele in Europa ins Visier nehmen." Zuvor hatten russische Militärs zu verstehen gegeben, daß vor allem die geplante US-Radaranlage in der Tschechei und die neuen US-Raketensilos in Polen anvisiert werden könnten. Russische Kurzstrecken-Marschflugkörper vom Typ "Iskander-M" könnten dann beispielsweise in Ostpreußen (Oblast Kaliningrad) stationiert werden.


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