© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 25/07 15. Juni 2007

Meldungen

Amerikafreundlichstes Land von Europa

TIRANA. George W. Bush ist bei dem ersten Besuch eines US-Präsidenten in Tirana begeistert empfangen wurden. "Albanien ist sicher das amerikafreundlichste Land Europas, vielleicht sogar der Welt", erklärte Tiranas Bürgermeister Edi Rama. "Nicht einmal in Michigan würde er so willkommen geheißen", so der 42jährige Sozialist. Präsident Alfred Moisiu überreichte Bush den Nationalen Fahnenorden. Der einstige Vizeverteidigungsminister des kommunistischen Ex-Diktators Enver Hoxha würdige damit Bush als "großen Alliierten Albaniens". Hauptgrund der Begeisterung ist der Einsatz der USA für die Unabhängigkeit der mehrheitlich von Albanern bewohnten serbischen Provinz Kosovo. "Wir müssen vorankommen", erklärte Bush mit Bezug auf die Kosovo-Verhandlungen in Wien bei einer Pressekonferenz mit dem albanischen Premier Sali Berisha. "Früher oder später wird man sagen müssen, es reicht. Der Kosovo ist unabhängig." Zunächst aber werde die US-Diplomatie weiter hart daran arbeiten, mit Rußland und anderen Partnern zu einer Einigung auf Grundlage der Pläne des UN-Beauftragten Martti Ahtisaari zu kommen.

 

AI: Abschaffung der Todesstrafe gefordert

LONDON/NEW YORK. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) hat in ihrem aktuellen Jahresbericht erneut die weltweite Abschaffung der Todesstrafe gefordert. Positiv zu vermerken sei, daß die Zahl der von AI dokumentierten Hinrichtungen von 2.148 (2005) auf 1.591 (2006) zurückgegangen sei. Wie auch in vergangenen Jahren vollstreckten einige wenige Staaten den Großteil aller Todesurteile: China (1.010), Iran (177), Pakistan (82), Irak (65), Sudan (65) und die USA (53) waren laut AI für 91 Prozent der registrierten Hinrichtungen verantwortlich. Eine Mehrheit in den USA unterstützt dennoch weiter die Todesstrafe. Nach einer aktuellen Studie des Death Penalty Information Center befürworteten 62 Prozent die Hinrichtung von verurteilten Mördern - obwohl 87 Prozent der US-Bürger gleichzeitig davon ausgehen, daß in den letzten 15 Jahren auch Unschuldige hingerichtet wurden. In 38 der 50 US-Bundesstaaten ist die Todesstrafe vorgesehen. Zudem kann sie auf Bundesebene verhängt werden.

 

Nationalkonservative und Grüne vor Koalition

DUBLIN. Der irische Premier Bertie Ahern will zusammen mit einer Koalition aus den Grünen, den Liberalen (PD) und einigen Unabhängigen weiterregieren. Aherns nationalkonservative Partei Fianna Fáil wurde zwar bei der Wahl am 25. Mai (JF 23/07) mit 78 von 166 Sitzen eindeutig stärkste Kraft, doch die PD stürzten auf zwei Sitze ab. Ahern und der Grünen-Chef Trevor Sargent trafen am Montag erstmals zu einem Spitzengespräch zusammen. "Es gibt noch ein paar offene Fragen, aber wir haben einige Fortschritte erzielt", erklärte Sargent. Eine Koalitionsvereinbarung muß von der Grünen-Basis aber mit Zweidrittelmehrheit gebilligt werden.

 

Anglikanische Kirche wird bald unabhängig

LONDON. Der designierte britische Premierminister Gordon Brown will die anglikanische Staatskirche in die Unabhängigkeit entlassen. Die Kirche solle ihre Bischöfe und Erzbischöfe in Zukunft selbst ernennen, erklärte der 56jährige Labour-Politiker am Wochenende im Sunday Telegraph. Bisher war das in Großbritannien die Aufgabe des jeweiligen Premierministers. Brown ist derzeit Schatzkanzler. Sein Vater war Pfarrer der presbyterianischen (reformierten) Church of Scotland - der Nationalkirche Schottlands. Brown wird am 27. Juni die Amtsgeschäfte von Tony Blair übernehmen. Das geistliche Oberhaupt der anglikanischen Kirche ist der Erzbischof von Canterbury.


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