© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 28/07 06. Juli 2007

Zitate

"Die rechtsradikalen Menschenverächter der NPD stehen bereit, mit 'linken' und völkischen Parolen Wähler einzufangen. Derweil treten sich die Volksparteien in der Mitte auf die Füße. Die Union hat ihren rechten, demokratischen Flügel geschliffen. (...) Unsere Demokratie braucht wieder einen rechten demokratischen Populisten, um ihre Stabilität zu stärken."

Rafael Seligmann, Kolumnist, in der Berliner "B.Z." vom 23. Juni

 

 

"Eine EU-Verfassung wird es endgültig nicht geben. Im an ihre Stelle tretenden Reform-Vertrag werden EU-Symbole wie Fahne und Hymne nicht mehr erwähnt. Nationalstaatsgedanken haben über die Idee der Vereinigten Staaten von Europa triumphiert. Dieses visionäre Kunstgebilde war von vornherein zum Scheitern verurteilt."

Elmar Otto in der "Thüringischen Landeszeitung" vom 24. Juni

 

 

"In horizontal organisierten Gesellschaften, in denen es kein Oben und kein Unten, sondern ein breites Spektrum an homogenisierten Angeboten gibt, unter denen man wählen kann, kommt das Toleranzgebot nicht den Schwachen, sondern den Rücksichtslosen zugute. Sie sind es, die mit der Toleranzkeule um sich schlagen und Rechte einfordern, die sie anderen verweigern."

Henryk M. Broder, Schriftsteller, in seiner Dankesrede zur Verleihung des Ludwig-Börne-Preises im "Spiegel" 26/07 vom 25. Juni

 

 

"Der Antifaschismusbegriff findet bis ins liberale Lager hinein Verwendung, während der Antikommunismusbegriff - oft mit dem Epitheton 'primitiv' versehen - schnell unter Ideologieverdacht gerät. Antiextremistisches Denken hat sich partiell aufgelöst, Äquidistanz fehlt. Die Erosion der Abgrenzung zumal zwischen demokratischen und linksextremistischen Intellektuellen hält auch nach dem Zusammenbruch des Kommunismus an."

Eckhard Jesse, Extremismusforscher, im Politischen Feuilleton des Deutschlandradios vom 26. Juni

 

 

"Wir Amerikaner meinen gern, wir seien die religiöseste und christlichste Nation der Welt. Das ist völliger Unsinn. Was immer Amerikaner auch glauben mögen - sie handeln nicht wie Christen. Vergleicht man Amerikas Zahlen für Ehescheidung, Schwangerschaft im Jugendalter und Abtreibung mit denen der EU, dann erhält unser Selbstverständnis als Puritaner einen erheblichen Dämpfer."

Thomas Fleming, Kolumnist, im konservativen US-Magazin "Chronicles" 6/07

 

 

"Über Jahrzehnte hat man eine Einwanderung in die Sozialsysteme als multikulturelle Bereicherung begrüßt, ohne die Einwanderung der Migrantenkinder in das Bildungssystem zu forcieren. Keiner verlangt von den Patriarchen anatolischer oder libanesischer Clans mit enormen Sozialeinkünften Rechenschaft, was sie für die Deutschkenntnisse oder Bildungsambitionen ihrer Söhne oder gar Töchter tun. Wer es täte, würde unter Rassismusverdacht gestellt."

Christian Schwägerl in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vom 28. Juni


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