© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 28/07 06. Juli 2007

Meldungen

Überwachungskameras halfen Terrorfahndern

LONDON. Im Zusammenhang mit den fehlgeschlagenen Anschlägen in London und Glasgow wurden bis Dienstagmittag insgesamt acht Terrorverdächtige festgenommen. Unter den sieben in Großbritannien Festgenommenen waren zwei Ärzte aus Jordanien und dem Irak. Ein dritter Mediziner mit indischer Staatsbürgerschaft wurde in Australien am Flughafen von Brisbane gestellt. Laut britischen Medienberichten spielten bei der Identifizierung der Tatverdächtigen die allgegenwärtigen Überwachungskameras (Closed-Circuit-Television/CCTV) eine wichtige Rolle. Die britische Polizei habe alle Kameras in den Straßen Haymarket und Cockspur ausgewertet, in denen die Autobomben geparkt waren. Durch die automatisierte Identifizierung von Nummernschildern konnte dann ein genaues Bewegungsbild der beiden Mercedes erstellt werden.

 

Sarkozy hält den Euro für klar überbewertet

PARIS. Der französische Präsident Nicolas Sarkozy hat den Euro erneut als überbewertet bezeichnet (JF 27/07). "Ich möchte fragen, ob wir noch weiterhin Flugzeuge in Europa bauen können, wenn Airbus jedesmal eine Milliarde Dollar verliert, wenn der Euro um zehn Cent steigt", erklärte der bürgerliche UMP-Politiker am Montag in Straßburg. Er wolle die EU-Währung zur Stützung der Wirtschaft einsetzen, so wie die USA, China, Japan und Großbritannien das bereits täten. Beim EU-Finanzmi­nistertreffen (Ecofin) am 9. Juli in Brüssel will er seine konkreten Pläne erläutern. Laut einem Bericht der Financial Times will Frankreich statt 2010 erst 2012 einen ausgeglichenen Haushalt erreichen und sein Etatdefizit noch einmal über drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts anheben, um versprochene Steuersenkungen zu finanzieren. Fernando Teixeira dos Santos, der portugiesische Finanzminister und amtierende Chef des EU-Rates, fürchtet nun "um die Glaubwürdigkeit des Stabilitätspaktes". Dieser sieht vor, daß die EU-Mitgliedstaaten ihr strukturelles Etatdefizit um 0,5 Prozentpunkte jährlich reduzieren müssen.

 

30 Organisationen auf der Terrorliste der EU

BRÜSSEL. Auf der neuen Terrorliste der EU stehen 30 Organisationen und 35 Einzelpersonen. Laut EU-Kommission zählen dazu unter anderem die palästinensisch-islamistische Hamas-Bewegung, die libanesisch-schiitische Hisbollah, die Abu Nidal-Organisation, die Al-Aksa-Märtyrerbrigaden der Fatah-Bewegung des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas, die ägyptische Gamaa Islamiya, die iranischen Volksmudschaheddin, die Kurdische Arbeiterpartei (PKK), der internationale Sikh-Verband, die tamilischen "Befreiungstiger" auf Sri Lanka und der linksextreme peruanische "Leuchtende Pfad". Die auf der Liste genannten Personen und Organisationen müssen damit rechnen, daß ihr Vermögen in der EU beschlagnahmt wird.

 

Atomspezialist Vanunu soll erneut in Haft

JERUSALEM. Der israelische Atomspezialist Mordechai Vanunu soll nach 18 Jahren Haft wegen Geheimnisverrats erneut für sechs Monate ins Gefängnis. Er war im April schuldig gesprochen worden, Interviews mit ausländischen Medien geführt zu haben. Dort hatte er erklärt, daß Israel in Dimona (Wüste Negev) Wasserstoff- und Neutronenbomben baue und jährlich 40 Kilogramm Plutonium herstelle, genug für zehn Atombomben. Die Aussagen waren im wesentlichen die gleichen, die er bereits 1986 gegenüber der Londoner Sunday Times gemacht hatte. Einige Zeit später wurde er von Mossad-Agenten aus Italien nach Israel entführt und dort vor Gericht gestellt. Ende 2006 hatte Premier Ehud Olmert in einem Sat.1-Interview indirekt bestätigt, daß Israel Atombomben besitzt.


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