© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 28/07 06. Juli 2007

Politically Incorrect: Proamerikanisch und gegen die Islamisierung Europas
Wider die Blogwarte der PC
Christian Dorn

Jüngst fragte Henryk M. Broder als diesjähriger Träger des Ludwig-Börne-Preises allen Ernstes in seiner polemischen Art, ob er selbst verrückt sei oder nicht doch die anderen. In seiner Dankesrede hatte er das weitverbreitete Verständnis für Irans Atomwaffenprogramm gegeißelt, den reflexhaften Anti-Amerikanismus, die geheuchelte Solidarität mit Israel und die schleichende Islamisierung Deutschlands. Die westlichen Werte, so Broder weiter, seien nur noch durch Intoleranz zu retten. Allenthalben waren darauf begeisterte Stimmen zu vernehmen: "Endlich sagt es mal einer!" lautete der Tenor. Dabei gibt es bereits seit zweieinhalb Jahren ein Blog, das in tagesaktueller Form an genau dieser Front kämpft und mit der Schärfe eines Seziermessers den Leichnam der Multikulti-Seligkeit bloßlegt.

Die Internetseite www.politicallyincorrect.de  (PI), mit knapp dreieinhalb Millionen Besuchern das wohl größte politische Blog Deutschlands, hat ein Credo, das nicht jedem zusagt: proamerikanisch, proisraelisch und gegen die Islamisierung Europas. Gerade deswegen ist die Haltung auch das, was sie von sich behauptet: politisch unkorrekt.

Das dürfte auch ein Grund dafür sein, daß "PI" von den etablierten Medien fast vollständig ausgeblendet oder gar verteufelt wird. Etwa von dem jüngst mit dem Grimme-Online-Award "Information" bedachten Medienjournalisten Stefan Niggemeier, der die "PI"-Autoren als "ahnungslose Haßprediger" denunziert. Als Gründer von Bildblog.de meint er vermutlich, inzwischen selber genau jene Verbalinjurien zur Diffamierung anderer einsetzen zu dürfen wie die von ihm leidenschaftlich gehaßte Bild. Freilich übersieht er dabei auch, daß "PI" Teil einer immer größer werdenden Gegenöffentlichkeit der sogenannten "Kampfblogger" ist. Diesen ist gemeinsam, daß sie den "Clash of Civilizations" als Realität anerkennen und auf dem Weg der elektronischen Publizistik versuchen, der schleichenden Islamisierung Europas entgegenzuwirken. Das heißt zunächst einmal, diese zu dokumentieren. Die Kommentare der PI-Autoren und -Leser bewegen sich dabei oftmals zwischen ironischem Unterton und schicksalsergebenem Sarkasmus - ein nicht geringzuschätzender Umstand angesichts eines Prozesses, der anscheinend unaufhaltsam voranschreitet.

Hölderlins Wort -"wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch" - mag angesichts dessen für die meisten Kampfblogger ein Glaubensbekenntnis sein. Dabei wird der manchmal als Verschwörungstheorie erscheinende Verdacht, daß "die" Muslime offen und verdeckt an der Machtübernahme der westlichen Zivilisation arbeiten, plausibel, wenn man ihn als Antriebsfeder begreift, durch den überhaupt erst die Wahrnehmung einer flächendeckenden Islamisierung möglich wird. Es ist ein Kampf auf allen Ebenen. Er betrifft den kleinen Alltag ebenso wie Grundfragen der Verfassung und der gesellschaftlichen Ordnung, wo die Muslime, die bislang noch eine Minderheit sind, die Mehrheit ihren Regeln unterwerfen, beispielsweise mit der Durchsetzung islamischer Speisegesetze in Schulen. Oder ein Beispiel aus dem Berliner Bezirk Spandau, wo der Staat zur Durchsetzung seines Gewaltmonopols inzwischen die Hilfe jugendlicher Migranten benötigt, um  "Ängste abzubauen". Der "PI"-Kommentar bringt es auf den Punkt: "Unwillkürlich fragt man sich, wessen Ängste? Etwa die der Polizisten?"

Die Hilflosigkeit der Ordnungsmacht angesichts der autochthonen Migrantengesellschaft wird in der Berichterstattung des Blogs gerade noch erträglich gehalten durch den von den "PI"-Autoren kultivierten Begriff "Kulturbereicherer". Doch daß es bitterer Ernst ist, zeigt die Vielzahl von Internetseiten, die allesamt dem Islam den Krieg erklärt haben, jedenfalls dort, wo er beginnt, das Abendland in Besitz zu nehmen. Zu nennen sind die Seite des Publizisten Udo Ulfkotte ( www.akte-islam.de ), der zur Demonstration "Stop Islamisation of Europe" am 11. September 2007 in Brüssel aufruft, oder die Seite Fakten und Fiktionen des anonymen Verfassers Kewil ( http://myblog.de/kewil ). Weitere wegweisende Internet-Präsentationen sind die Seiten www.eussner.net, und http://dhimmideutsch.blogspot.com , wo Lebenshilfe für Nicht-Muslime angeboten wird, "die sich so verhalten wollen, daß sie bei Muslimen möglichst wenig Anstoß erregen".


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