© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 30/07 20. Juli 2007

Blick in die Medien
Spannendes Urteil
Ronald Gläser

Das Internet ist ein Selbstbedienungsladen, das weiß sogar die FAZ. Trotzdem ist sie mächtig aufgebracht über eine kleine Internetseite, der die große Tageszeitung jetzt das Leben schwer zu machen versucht: www.perlentaucher.de. Der "Perlentaucher" bietet eine tägliche Presseschau, die den Inhalt der wichtigsten Feuilletons zusammenfaßt. Er ist informativ und hat 600.000 Leser monatlich (sagen die Macher der Internetseite aus Berlin). Die Idee ist wohl so gut, daß die Frankfurter neidisch sind, nicht selbst darauf gekommen zu sein. Nun klagt die FAZ wegen der Vermarktung ihrer Inhalte durch Perlentaucher. Die Emotionen kochen  hoch: Perlentaucher beschimpft Frank Schirrmacher, der seine Zeitung "als Waffe" einsetze und Perlentaucher "anzuschwärzen" versuche. Die FAZ kontert: Perlentaucher sei staatlich subventioniert. Stimmt. Die Seite erhält Millionen aus Steuergeldern, ist damit längst nicht so unabhängig und unschuldig, wie sie tut. Nächste Woche Dienstag erfährt die Öffentlichkeit, wie das Hauen und Stechen ausgeht. Dann kommt das Urteil. Wir sind gespannt ...


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