© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 34/07 17. August 2007

Blick in die Medien
Monopol-Brüder
Ronald Gläser

Mitten in der Urlaubszeit kommt die Stiftung Warentest in ihrer Zeitschrift Test zu dem Ergebnis: Vermeintlich "preiswerte" Fluggesellschaften (auch bekannt als "Billigflieger") sind teurer als ihr Ruf. "Billigfliegen kann teuer werden", titelte daher die Berliner Morgenpost. Hat da niemand den Widerspruch dieser Aussage erkannt? Tatsache ist: Es spielt heute kaum mehr eine Rolle, ob man beispielsweise mit Lufthansa, Aer Lingus oder Ryanair von Berlin nach Dublin fliegt. Die Preise variieren nur geringfügig. Auch das ZDF (aufgrund seiner Existenz als Zwangsbezahl-Staatssender kein Champion des freien Wettbewerbs) suhlte sich genüßlich in dieser Pseudonachricht: Im Videotext waren die teuren Billigflieger Nachricht Nummer eins. Aber die Wahrheit ist diese: Nur dank der vielen neuen Anbieter haben sich die Flugpreise europaweit auf viel niedrigerem Niveau eingependelt als früher. Denken wir nur mal daran, was wir vor 20 Jahren für Kontinentalflüge bezahlt haben! Billigflieger zwingen die großen Ex-Monopolisten zu mehr Kundennähe und niedrigeren Preisen und machen das Fliegen damit für alle billiger.


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