© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 35/07 24. August 2007

Neulich im Internet
Ikea-Hacker
Erol Stern

Letzten Sommer haben wir "Dave" per Online-Auktion adoptiert. Was sich zunächst nach Menschenhandel anhört, drehte sich jedoch um einen Notebooktisch, der wegen eines kleinen Defekts dann als Blumenständer endete. Unbewußt wurden meine Frau und ich zu Ikea-Hackern! Der Begriff "Hacker" stammt aus den fünfziger Jahren, als US-Studenten raffinierte Umbauten einer elektrischen Eisenbahn ersannen, und schlich sich so in die Computerterminologie ein. Das Hacken von Ikea-Produkten boomt derzeit, was dem Konzern gemischte Gefühle bereitet. Einerseits freut man sich über Seiten wie IkeaHacker.blogspot.com und die damit verbundene kostenlose Werbung - echtes Web 2.0. Andererseits runzelt man ob der oft sehr stark zweckentfremdeten Objekte die Stirn. Wenn aus Kissen schicke Miniröcke werden, ist das noch harmlos. Wenn aber Handtuchhalter zu Laptopständern und Couchtische zu Computergehäusen mutieren, distanzieren sich die Nordmänner oder veranlassen gleich die Schließung von Seiten wie IkeaHacker.de. Deutlich humorvoller geht dabei die virtuelle "Anna" unter Ikea.de ans Werk, selbst wenn man sie unwirsch traktiert, BILLYdigt Euer Erol Stern


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