© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 37/07 07. September 2007

Blick in die Medien
Propaganda
Ronald Gläser

Report Mainz hat jüngst die unzulässige (weil gesetzwidrige) Werbung des Familienministeriums entlarvt. Es läßt nämlich das neue Elterngeld von zwei Werbeagenturen (A&B One, Schenker) bewerben. Die PR-Profis haben Radiobeiträge produziert und Artikel verfaßt, die sie dann Sendern und Zeitungen kostenlos zusenden. Die können damit machen, was sie wollen. Der Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbandes wird zitiert: "Das ist Propaganda in bester Form." So what? Es ist der Job von PR-Strategen, Propaganda zu machen. Schade ist zwar, daß die Regierung unsere Steuern für so was verplempert, aber die eigentlich Schuldigen sind doch die Radiosender und Zeitungen, die die Beiträge einfach veröffentlichen. Sie sind es, die 50 Millionen Deutsche - so viele Zuhörer soll einer der Radiobeiträge erreicht haben - für dumm verkaufen wollen. Report Mainz hat aber darauf verzichtet, auch nur einen einzigen Sender oder eine Zeitung namentlich zu nennen. Die "bösen" Werbeagenturen wurden dagegen schon namentlich erwähnt. Kann es sein, daß die ARD Anstifter- und Täterrolle verwechselt?


Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen