© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 45/07 02. November 2007

Zitate

"Unsere Kirche steht in der Verpflichtung, die Versöhnung mit Polen, Tschechien und anderen voranzutreiben. Es ist allerdings auch wichtig, daß endlich die gesamte Flucht- und Vertreibungserfahrung thematisiert wird: die Traumatisierung von Millionen Deutschen. Und ich merke an meinen Kindern, wie wenig sie von früher wissen: daß zum Beispiel Danzig eine deutsche Stadt und die erste deutsche Universität in Prag war."

Margot Käßmann, evangelische Landesbischöfin, in der "Welt am Sonntag" vom 21. Oktober

 

"Merkwürdig, welche Kaltschnäuzigkeit eine sonst in Betroffenheitsritualen schwelgende Linke gegenüber Leidtragenden des eigenen Volks an den Tag legen kann."

Stefan Dietrich zur Debatte um das Zentrum gegen Vertreibungen in der "FAZ" vom 25. Oktober

 

"Wann immer die Freunde der Moderne auf einen Modernisierungsschaden stoßen, rufen sie nach mehr Modernisierung. Mehr vom selben! Wenn es schiefgeht, noch mehr von dem, was schiefgegangen ist. Die landläufige Gesellschaftskritik bestärkt die Gesellschaft bei jedem Mißstand, der auf dem Weg des Fortschritts entsteht, diesen Weg noch schneller voranzuschreiten."

Jens Jessen in der Wochenzeitung "Die Zeit" vom 25. Oktober

 

"Egal ob bei Herman, Giordano, Meisner oder Oettinger - egal ob bei der Patriotismusdebatte, Islamismusschelte oder Kritik am Multikulti-Kult: Automatisiert leitet das Kartell der Selbstgerechten ein politisch korrektes Diffamierungsprogramm ein. In geübter Routine wird mal hysterisch hyperventiliert, mal werden empört die Backen aufgeblasen. Auf jeden Fall aber wird der Ton schriller. Wer es wagt, ein Sprachtabu zu brechen, wer es wagt, eine Meinung zu vertreten, die nicht den vermeintlich allgemeinen Standards entspricht, der hat nichts Gutes zu erwarten."

Jörg Schönbohm, brandenburgischer Innenminister (CDU), in der "Frankfurter Rundschau" vom 27. Oktober

 

"Schon immer wurden Meinungen, Personen und Parteien psychiatrisch krankgeschrieben, wenn man sie bekämpfen oder der Lächerlichkeit preisgeben wollte. Dabei gilt in Demokratien wie im Sport: Wer siegt, kann nicht alles falsch gemacht haben."

Roger Köppel zum Wahlsieg der konservativen Schweizerischen Volkspartei in der "Weltwoche" 43/07

 

"Unsere Kultur schert sich einen Teufel um die Seelen von Kindern."

Wolfgang Bergmann, Kindertherapeut, im "Focus" 44/07

 

"Hanns Martin Schleyer, Alfred Herrhausen oder Detlev Carsten Rohwedder starben auch für unsere Freiheit, die wir so gedankenlos konsumieren. Schade, daß Bundespräsident Horst Köhler zwar für lange Stunden Christian Klar zu besuchen in der Lage war, aber keine Zeit für dieses Gedenken der Terroropfer fand. Die Einweihung der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, sie war wohl erhebender."

Roland Tichy, Chefredakteur, in der "Wirtschaftswoche" 44/07


Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen