© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 45/07 02. November 2007

Meldungen

Fulda: Bischof kritisiert "Nase, Bauch und Po"

Fulda. Der katholische Bischof von Fulda, Heinz Josef Algermissen, hat dazu aufgerufen, das Aufklärungsstück "Nase, Bauch und Po" (JF 44/07) für Kinder zu boykottieren. Er gehe davon aus, daß die katholischen Kindertages­einrichtungen im Bistum Fulda an dieser Form der Sexualaufklärung nicht beteiligt seien, heißt es in einem Brief des Bischofs an den Fuldaer Diözesan-Caritasverband. Seiner Ansicht nach sei das Theaterstück, das sich an Kinder ab drei Jahren richtet, einseitig auf körperliche Zusammenhänge ausgerichtet. Der Veranstalter, die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, wies die Vorwürfe Algermissens zurück. Es gehe in dem Stück nicht um rein körperlichen Sex.

 

Studie: "Kampf gegen Rechts" verfehlt Ziel

Berlin. Ein Großteil der Berliner Projekte gegen Rechtsextremismus verfehlt offenbar sein  Ziel. Laut einer in der vergangenen Woche vorgestellten Studie des Zentrums für Antisemitismusforschung im Auftrag der Landeskommission "Berlin gegen Gewalt", für die 166 Projekte untersucht wurden, werden viele gewaltbereite junge Männer mit geringer Bildung nicht erreicht. Die Verfasser kritisieren unter anderem, daß die Stadt kein Gesamtkonzept für die Arbeit mit Rechtsextremisten habe. Das Land Berlin unterstützt im "Kampf gegen Rechts" jährlich 30 Projekte mit 1,2 Millionen Euro.

 

Union und SPD fordern Einheitsdenkmal

Berlin. Union und SPD wollen in Berlin ein Denkmal errichten, um an die Wiedervereinigung Deutschlands zu erinnern. Einen entsprechenden Antrag haben die beiden Fraktionen in der vergangenen Woche in den Bundestag eingebracht. In Erinnerung an "die friedliche Revolution im Herbst 1989 und an die Wiedergewinnung der staatlichen Einheit Deutschlands" solle ein "Denkmal der Freiheit und Einheit" errichtet werden, das zugleich "die freiheitlichen Bewegungen und die Einheitsbestrebungen der vergangenen Jahrhunderte in Erinnerung ruft und würdigt", heißt es in dem Antrag. Nach den Vorstellungen von Union und SPD soll das Denkmal in der Mitte Berlins gebaut und "im Jubiläumsjahr 2009" eingeweiht werden.

 

Bundesgerichtshof   hebt Haftbefehl auf

Berlin. Der Bundesgerichtshof hat den Haftbefehl gegen ein mutmaßliches Mitglied der linksextremistischen "militanten gruppe" aufgehoben (JF 35/07). Nach Ansicht des Staatsschutzsenates des Gerichts besteht kein dringender Tatverdacht gegen den Berliner Soziologen Andrej H., heißt es in dem in der vergangenen Woche veröffentlichten Beschluß. Es sei zudem nicht sehr wahrscheinlich, daß er Mitglied in einer "terroristischen Vereinigung" sei. Die Bundesanwaltschaft hatte H. vorgeworfen, Mitglied der "militanten gruppe" zu sein, der zahlreiche Brandanschläge auf Behörden und Unternehmen im Raum Berlin-Brandenburg zugerechnet werden. H., der nach Ansicht des Bundesgerichtshofes in die "linksextremistische Berliner Szene" eingebunden ist, war Ende Juli verhaftet worden. Bereits im August war er unter Auflagen wieder aus der Untersuchungshaft entlassen worden.

 

Blick voraus

2. bis 4. November: Bundeskongreß der Grünen Jugend in Würzburg

2. bis 4. November: Kongreß der Jungen Liberalen in Köln

3. November: Parteitage der CDU Hessen in Stadtallendorf und der CDU Brandenburg in Potsdam

4. bis 7. November: EKD-Synode in Dresden


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