© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 45/07 02. November 2007

Meldungen

"Cicero"-Chef sieht Rückkehr der Religion

HANNOVER. Die Religion ist aus dem Nischendasein in die Mitte der öffentlichen Diskussion zurückgekehrt. Die evangelischen Kirchen sollten die sich daraus ergebenden Chancen besser nutzen. Das rät der Chefredakteur des Politmagazins Cicero, Wolfram Weimer. Er vermißt bei den Kirchen eine offensive Missionsarbeit, wie er sie bei evangelikalen Gruppen wahrnehme, sagte der 42jährige Journalist bei einer Veranstaltung des Hanns-Lilje-Forums am 25. Oktober in Hannover. Laut Weimer sind von der Wiederkehr der Religion positive Einflüsse auf Kultur, Ethik und Politik zu erwarten. Man dürfe aber fundamentalistischen Kräften nicht das Spiel überlassen. Im vergangenen Jahr hatte Weimer dazu ein Büchlein mit dem Titel "Credo. Warum die Rückkehr der Religion gut ist" veröffentlicht (JF 41/06).

 

National-Ensemble der Sorben droht Insolvenz

DRESDEN. Das Sorbische National-Ensemble in Bautzen ist nach Angaben des Bundes Lausitzer Sorben, Domowina, akut von der Insolvenz bedroht. Wie die Sächsische Zeitung vorigen Samstag berichtet, ist dies eine Folge der Kürzungen des Bundeszuschusses an die Stiftung für das sorbische Volk. Im Haushalt des Ensembles klafft dem Bericht zufolge eine Lücke von 350.000 Euro. In Haustarifverhandlungen hatten sich Chor, Ballett, Orchester und Verwaltung daher bereit erklärt, auf einen Teil des Gehaltes zu verzichten. Der Vertrag sollte rückwirkend zum 1. Januar gelten. Doch die sorbischen Vertreter in der Stiftung lehnten den Vertrag ab. Sie seien nicht bereit gewesen, die Folgen der Kürzungen mitzutragen und den Mitarbeitern die finanziellen Lasten hierfür aufzubürden. Zudem sei unklar, welchen Zuschuß das Ensemble 2008 bekomme. Diese Ablehnung kann Intendant Wolfgang Rögner nicht nachvollziehen. Der Haustarifvertrag hätte das Ensemble in diesem Jahr gerettet. Bereits die Information über eine drohende Insolvenz könne nun die Vertragspartner von Gastspielen verunsichern.

 

Sprachpreis für Frank Schirrmacher

KASSEL. Der Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ), Frank Schirrmacher, ist mit dem Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache 2007 ausgezeichnet worden. Der 48jährige erhielt die mit 30.000 Euro dotierte Auszeichnung für seine Verdienste um die deutsche Sprache vergangenen Samstag in Kassel. Schirrmacher, der seit 1993 das Feuilleton der FAZ leitet, sei eine herausragende Persönlichkeit der deutschen Medienlandschaft, die es im journalistischen Handwerk zur Meisterschaft gebracht habe, erklärte der Stifter des Jacob-Grimm-Preises Deutsche Sprache, Eberhard Schöck. Der Kulturpreis Deutsche Sprache wird jährlich von der Eberhard-Schöck-Stiftung und dem Verein Deutsche Sprache e.V. vergeben. Er soll dem Erhalt und der kreativen Entwicklung der deutschen Sprache dienen. Den Jacob-Grimm-Preis hatten vor Schirrmacher neben anderen bereits der Dramatiker Rolf Hochhuth, der Schriftsteller Günter de Bruyn der Schauspieler Vicco von Bülow alias Loriot und der Jurist Paul Kirchhof erhalten. Er setzt sich zusammen aus dem Jacob-Grimm-Preis, dem mit 5.000 Euro dotierten Initiativpreis Deutsche Sprache, den in diesem Jahr die Deutsche Bibliothek Helsinki für ihren Beitrag zur Vermittlung der deutschen Sprache und Kultur in Finnland erhielt, sowie dem undotierten Institutionenpreis Deutsche Sprache. Dieser ging an die Redaktion der Fachzeitschrift Angewandte Chemie für ihren Beitrag zur Erhaltung des Deutschen als Wissenschaftssprache.

 

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