© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 46/07 09. November 2007

Meldungen

AN-Chef Fini fordert 20.000 Ausweisungen

ROM. Die italienischen Oppositionsparteien haben die von der Regierung Romano Prodis durchgesetzte Abschiebung von bislang 24 Kriminellen aus Rumänien als nicht ausreichend kritisiert. "Allein in Rom sollten umgehend 20.000 Ausweisungen vorgenommen werden", forderte Ex-Vizepremier Gianfranco Fini von der rechten Alleanza Nazionale in einer Fernsehsendung. Ex-Premier Silvio Berlusconi verlangte, die Grenzen für Zuwanderer aus dem EU-Land Rumänien vorübergehend zu schließen. Wäre er Mitglied der Regierung, hätte er das bereits getan, erklärte der Forza-Italia-Chef Berlusconi in der Zeitung La Stampa. Offiziell leben in Italien über eine halbe Million Menschen aus Rumänen, ein Großteil von ihnen sind Zigeuner. Vorige Woche hatte der postkommunistische Staatspräsident Giorgio Napolitano ein Dekret zur Abschiebung von EU-Ausländern "aus Gründen der öffentlichen Sicherheit" unterzeichnet. Anlaß war der Mord an Giovanna Reggiani, der Ehefrau eines Marineoffiziers. Die 47jährige war am 30. Oktober vergewaltigt und brutal mißhandelt worden. Sie erlag später ihren Verletzungen. Dringend tatverdächtig ist ein 24jähriger rumänischer Zigeuner.

 

Bevölkerungswachstum durch Einwanderung

WIEN. Laut der aktuellen Bevölkerungsprognose der Statistik Austria (www.statistik.at) wird die Bevölkerung von Österreich bis 2050 von 8,3 auf 9,5 Millionen Einwohner steigen. Die Einwohnerzahl Wiens werde von derzeit 1,7 auf zwei Millionen anwachsen. Hauptgrund dafür sei die starke Zuwanderung. In den letzten fünf Jahren wuchs Österreich offiziell um 234.000 Einwohner, aber nur sechs Prozent davon waren Geburten. Sollte es einen totalen Einwanderungsstopp geben, gäbe es 2050 nur 7,3 Millionen Einwohner. Die Prognose sei wichtig und aufrüttelnd, erklärte FPÖ-Familiensprecherin Barbara Rosenkranz. Aber die Haltung der FPÖ bleibe glasklar: "Einwanderung stoppen und alle verfügbaren Mittel in das Sozialsystem investieren, um die Alterung der Bevölkerung finanzieren zu können, und die Familien bevorzugt fördern", erläuterte die Nationalratsabgeordnete.

 

Streit zwischen Spanien und Marokko ausgelöst

MADRID/RABAT. Der Besuch des spanischen Königs Juan Carlos I. in der nordafrikanischen Exklave Ceuta hat eine diplomatische Krise mit Marokko ausgelöst. Die Visite sei eine "nicht hinnehmbare Provokation", erklärte die Regierung in Rabat, die seit 1956 sowohl Ceuta als auch die zweite spanische Exklave Melilla für Marokko beansprucht. Marokko hat bis auf weiteres seinen Botschafter aus Madrid zurückberufen. Zudem wurden bilaterale Treffen abgesagt. Juan Carlos und Königin Sofía waren am Montag in der 76.000-Einwohner-Stadt jubelnd empfangen worden. Zuletzt hatte Juan Carlos' Großvater Alfons XIII. 1927 Ceuta und Melilla besucht. Beide Städte gehören seit dem Mittelalter zu Spanien.


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