© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 49/07 30. November 2007

Zitate

"Für die CDU gilt mehr denn je, was kluge Ladenbesitzer und politische  Parteien zu beachten haben: daß man Laufkundschaft zwar umwerben, aber vor allem die Stammkunden bei Laune halten muß. Letzteres erst sichert den langfristigen Erfolg. Die Beck-SPD begreift das gerade."

Reinhold Michels in der "Rheinischen Post" vom 19. November

 

"Der eine, Florian Gerster, unter Schröder als rabiater Modernisierer der Bundesagentur für Arbeit gescheitert, organisiert jetzt einen Arbeitgeberverband, der für niedrigere Löhne als die von Post und Verdi vereinbarten eintritt. Der zweite ist Bodo Hombach, früher bei Schröder kreativ im Kanzleramt tätig, heute Geschäftsführer der WAZ-Gruppe, die zusammen mit dem Springer-Verlag den mit Billiglöhnen funktionierenden Zusteller Pin Group aufbaut. Die Schlußfolgerung ist ernüchternd: Die SPD kann eine soziale Programmatik gar nicht mehr vertreten."

Lucas Zeise in der "Financial Times Deutschland" 20. November

 

"Wie wir alle wissen, erhalten Frauen für die gleiche Arbeit nach wie vor nicht den gleichen Lohn wie Männer. Warum? Auch das wissen wir: Diskriminierung! Aber ist es auch wirklich so? Um der Patentantwort der 'Diskriminierung' mit einer gesunden Prise Skepsis zu begegnen, frage man sich eins: Warum sollte irgendein Unternehmer Männer einstellen, wenn er Frauen für die gleiche Arbeit 25 Prozent weniger Lohn zahlen muß?"

Edgar Dahl, Bioethiker, in der "Welt" vom 20. November

 

"Dennoch herrscht in Italien ein extremes Gefühl der Angst, weil sich die Gesellschaft rasch verändert. Das wichtigste Phänomen ist dabei die Immigration. Ihr Deutschen erlebt die Einwanderung seit 40 Jahren, ihr habt euch allmählich daran gewöhnt. Italien dagegen war bis vor kurzem ein Land, aus dem die Menschen auswanderten. Nun ist es plötzlich ein Einwanderungland geworden."

Romano Prodi, Ministerpräsident Italiens, in der "Süddeutschen Zeitung" vom 20. November

 

"Neben den Bürokraten in der US-Zentralbank haben auch viele Politiker in Washington und Banker an der Wall Street den Ernst der Lage noch nicht begriffen. Zu verdanken haben wir diese äußerst ungemütliche Situation einer Generation, die individuell und kollektiv riskant und oft weit über ihre Verhältnisse gelebt hat, die Kredit mit Bargeld und Schulden mit Vermögen verwechselt hat."

Alan Abelson über die US-Kreditkrise in der "Wirtschaftswoche" 47/07

 

"Der eingesperrte Michail Chodorkowski hat recht, wenn er sagt: Putin ist liberaler als 89 Prozent seiner Bevölkerung. Warum gibt es in Rußland kein Aufbegehren gegen die autoritäre Staatsmacht, warum bekommen Liberale wie Kasparow kaum Unterstützung im Volk. Nicht weil diese Parteien verboten sind, sondern weil Begriffe wie Demokratie, Freiheit, Menschenrechte in der Bevölkerung mit Chaos und westlicher Schulmeisterei in Verbindung gebracht werden."

Alexander Rahr, Rußlandexperte der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, beim "www.readers-edition.de" am 27. November


Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen