© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de
50/07 07. Dezember 2007
Neulich im Internet Die CD ist tot. Für mich jedenfalls. Nach der nun 25 Jahre andauernden Erfolgsstory dieses Mediums, dessen Entwicklung knapp 30 Jahre zurückliegt, bieten modernere Datenträger genügend Vorteile, um die Silberlinge zu verdrängen. So sorgt die fehlende Mechanik von chipbasierenden MP3-Spielern für ein absolut erschütterungsfreies Hörvergnügen, während die Kratzerempfindlichkeit wieder gegen eine geringe magnetische Gefährdung getauscht wurde. Und auch die festplattengestützten Abspielgeräte sind wesentlich kompakter als die CD, die ihre Maße dem Umstand verdankt, daß Ludwig van Beethovens Neunte Sinfonie sprichwörtlich in einem Stück abspielbar sein sollte. Nun passen größere Datenmengen in komprimiert(er)en Formaten auf Platinen von der Größe eines Fingernagels, die auch immer mehr Handies zu portablen Tonstudios machen. Auch die eher konservative Deutsche Grammophon, deren Namensgeber längst musealen Wert präsentiert, hat sich aktuell dem Trend zu MP3 verschrieben und unter dgwebshop.com ein (bislang englischsprachiges) virtuelles Musikgeschäft eröffnet, welches ein reiches Repertoire vertonter Klassiker ohne Kopierschutz feilbietet, musiziert Euer Erol Stern |