© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 02/08 04. Januar 2008

UMWELT
Aufwertung der Umweltthemen
Martina Zippe

Was die Menschen 2007 bewegte, kann anhand von Suchabfragen im Internet beantwortet werden. Wie der Anbieter Yahoo analysierte, stehe ganz vorne die Klimaerwärmung. Die Sonnenenergie, Hybrid-Autos, Recycling und Al Gore seien bei den Internetnutzern gefragt wie nie. Für politische Entscheidungsträger ist die Botschaft klar: Die Menschen erwarten, daß ihre Themen ernstgenommen werden. Entsprechend taten sich 2007 Spitzenpolitiker hervor. Ob das immer überzeugte, ist eine andere Frage. Und wer denkt, das seien alles nur Strohfeuer: Auch Kinder interessieren sich schon für die genannten Themen sehr, also die künftigen Wähler. Unter den klassischen Politikfeldern wird die Entwicklung im Nahen Osten, der Ölpreis und die Politik des US-Präsidenten George W. Bush verfolgt. "Die Leute wollten über den Stand des Irak-Krieges Bescheid wissen, und die Zahl der Nachfragen über mögliche Abzugsstrategien nimmt eindeutig zu", so Yahoo-Nachrichtenredakteurin Vera Chan.

Menschen möchten sich aber nicht nur mit Umweltproblemen, Ölpreissteigerungen und anderen Schreckensnachrichten beschäftigen. Der Zauberlehrling Harry Potter ist mindestens so wichtig wie die Eskapaden von Britney Spears und Paris Hilton. Die Interessen sind immer vielfältig, aber die Aufwertung der Umweltthemen ist doch bemerkenswert. Denn lange galt es als ausgemacht, daß die ökonomischen Sorgen die Beschäftigung mit Natur und Umwelt verdrängen würden. Die fortschreitende Erderwärmung und deren vielfältigen Folgen, die Überfischung der Weltmeere, die Rodung der Regenwälder und anderes mehr werden dafür sorgen, daß die Umweltprobleme so schnell nicht ausgehen, auch 2008 nicht - leider.


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