© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  03/08 11. Januar 2008

Meldungen

"Gustloff"-Film kommt im März ins Fernsehen

HAMBURG. Mehr als 60 Jahre nach der größten Katastrophe der Seefahrtsgeschichte will das ZDF mit dem Zweiteiler "Die Gustloff" an das Drama 1945 in der Ostsee erinnern. Die Geschichte beginne drei Tage vor dem Auslaufen des Schiffes in Gotenhafen an der Danziger Bucht und ende am Tag nach ihrem Untergang, teilte der Sender mit. Dabei wird aus der Perspektive des jungen zivilen Kapitäns Hellmut Kehding (Kai Wiesinger) erzählt, der die "Gustloff" nach Kiel bringen soll. Regisseur Joseph Vilsmaier ("Stalingrad") inszenierte den historischen Stoff, der am 2. und 3. März um 20.15 Uhr im ZDF zu sehen sein wird, nach einem Drehbuch von Rainer Berg. Die "Wilhelm Gustloff" war ein ehemaliges Urlauberschiff, das für das nationalsozialistische Ferienprogramm "Kraft durch Freude" fuhr. Im Zweiten Weltkrieg diente es als Flüchtlingsschiff auf der Ostsee. Am 30. Januar 1945 sank die "Gustloff" östlich von Bornholm, getroffen von drei Torpedos eines sowjetischen U-Bootes. Schätzungsweise 9.000 Menschen ertranken in der eiskalten See, darunter in der Mehrzahl Flüchtlinge aus Ostpreußen auf der Flucht vor der Roten Armee, verwundete Soldaten, Greise sowie Mütter mit ihren Kindern.

 

Goethe-Institut will Kulturpolitik stärken

BERLIN. Der künftige Präsident des Goethe-Instituts, Klaus-Dieter Lehmann, will die Präsenz der deutschen Kultur im Ausland stärken. Er habe sich bereits in seiner jetzigen Position als Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz für auswärtige Kulturpolitik engagiert, sagte Lehmann im Deutschlandradio Kultur. Hier wolle er anknüpfen. Seine Amtszeit in der Stiftung endet im Februar. Lehmann ist Nachfolger von Jutta Limbach an der Spitze der deutschen Kulturorganisation. Das Goethe-Institut will Lehmann mit den Kultureinrichtungen in Deutschland verknüpfen, um die deutsche Kulturszene im Ausland präsenter zu machen, als es bisher möglich gewesen sei. Zusätzlich will er in Asien und in Afrika neue Institute eröffnen. "Wir sind in Asien mit dem Goethe-Institut unterrepräsentiert", meinte Lehmann. Für seinen Nachfolger bei der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, sieht Lehmann alle Weichen gestellt. Das Projekt Museumsinsel sei finanziert, beim Kulturforum sei die Standortprofilierung geklärt. Für das auf dem Schloßplatz geplante Humboldt-Forum sei auch alles in die Wege geleitet. "2013/14 könnte, wenn alles gutgeht, eingezogen werden."

 

Literaturarchiv erhält Handkes Tagebücher

MARBACH. Das Deutsche Literaturarchiv Marbach hat die Tagebücher des österreichischen Schriftstellers Peter Handke (65) erworben. Die 66 zum Teil nur handgroßen Notizbücher hätten den Autor von 1975 bis 1990 auf seinen Reisen durch die ganze Welt begleitet, teilte das Literaturarchiv in Marbach mit. Der Text der Tagebücher ist den Angaben zufolge etwa zu einem Drittel veröffentlicht. In den Büchern habe Handke auch gezeichnet und Erinnerungsgegenstände wie eine Vogelfeder, Briefmarken und Pflanzenblätter eingelegt. Handkes handschriftliche Werkmanuskripte, Notizen und Materialsammlungen aus den vergangenen 20 Jahren gehören seit kurzem der Österreichischen Nationalbibliothek. Die vereinbarte Arbeitsteilung sieht laut Literaturarchiv vor, daß Wien künftig die Werkmanuskripte Handkes und seine österreichischen Korrespondenzen und Marbach seine Tagebücher sowie deutschen Korrespondenzen sammeln wird.

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