© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  03/08 11. Januar 2008

Frisch gepresst

Goldanlage. Wer sein Kapital am 1. Januar 2007 in Gold angelegt hatte, dürfte an Silvester um mehr als zwanzig Prozent reicher sein.  Nicht ohne Grund erklärten viele Analysten 2007 zum Jahr des Goldes, dabei wiederholte sich ein Gewinn bei diesem Rohstoffinvestment schon im sechsten Jahr hintereinander. Bruno Bandulet, der bereits 1979 den internationalen Finanzdienst "Gold & Money Intelligence" gründete und nicht nur durch seine Publikationen, sondern auch als bankenunabhängiger Anlagenexperte als Doyen dieses Edelmetalls in Deutschland gilt, dürften diese Entwicklungen kaum erstaunen. Seit Jahren rät er, in Gold zu investieren, obwohl dieser sehr konservativen Empfehlung zeitweise in Börsenkreisen mit einem gewissen Augenrollen begeg-net wurde, da die Goldpreisentwicklung trotz des Schutzes gegen Totalverlust gegen die exorbitanten Kurssteigerungen schwach aussah. Bandulet möchte mit seinem jüngsten Werk jedoch nicht nur für das Edelmetall werben, sondern führt auch in die Geschichte des Goldes, seiner Wechselbeziehung zum US-Dollar und zur "Kunstwährung" Euro ein. Zudem fordert er, daß die Bundesregierung die deutschen Goldreserven aus New York nach Deutschland zurückholt (Das geheime Wissen der Goldanleger. Kopp Verlag, Rottenburg 2007, gebunden, 288 Seiten, 19,90 Euro).

Edelmetalle. Ebenso wie Bandulet mahnt Jürgen Müller, Geschäftsführer einer Internetagentur, sein Vermögen vor anstehenden Wirtschaftskrisen, Börsenkrachs oder Inflationen und Staatsbankrotte auf die sicherste hohe Kante zu legen und in Gold oder auch Silber zu investieren. Müllers Buch offenbart weniger Hintergründe über die Edelmetalle als Bandulets, verschafft aber einen guten Überblick und ist wertvoll durch die aufgeführten Internetverweise und die Bibliographie (Gewinnen mit Gold und Silber. Kopp Verlag, Rottenburg 2007, gebunden, 223 Seiten, 19,90 Euro).

Juden im Südwesten. In den vergangenen zwei Jahrzehnten ist besonders in der regionalen Historiographie das lange höchstens als Nebengebiet betrachtete Feld der jüdischen Geschichte intensiv beackert worden und hat seinen Niederschlag in einer wahren Publikationsflut erfahren. Für die Region Baden, die auf das Elsaß und großzügigerweise auf Teile von Württemberg ausgedehnt wurde, hat der Historiker Uri R. Kaufmann einen komprimierten Beitrag geleistet. Neben der Schilderung der beiden schlimmen Zäsuren von 1349 und 1933 gelingt es Kaufmann durch hilfreiche Exkurse zudem, Leben und Tradition des badischen Judentums zu erschließen (Kleine Geschichte der Juden in Baden. G. Braun Buchverlag, Karlsruhe 2007, gebunden, 224 Seiten, Abbildungen, 16,90 Euro).

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