© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  05/08 25. Januar 2008

Aktienbörsen
Schwarze Tage
von Klaus Peter Krause

Schwarze" Tage an Aktienbörsen kennen wir doch - meist als "Schwarzen Freitag" oder als "Schwarzen Montag". Merkwürdig, daß man sie schwarze und nicht rote Tage nennt, denn die Warnsignalfarbe ist doch rot. Nun also der jüngste Schwarze Montag. Wie immer in solchen Fällen greift vieles ineinander, schaukeln sich Einzelerscheinungen und schlechte Nachrichten gegenseitig zu panischen Reaktionen und zum dann unausweichlichen Kurssturz hoch. Die meisten sind lange bekannt, aber die Lawine tritt dann erst ein zusätzliches Ereignis los, dem für sich allein diese auslösende Bedeutung gar nicht zukommt. Doch welches, ist diesmal noch nicht einmal klar.

Die allgemeinen Erklärungen, die geboten werden - von der Immobilien- und Hypothekenkreditkrise in Amerika bis hin zur allgemeinen Rezessionsfurcht -, helfen ohnehin nicht weiter. Denn darüber, ob es weitere Rückschläge gibt, wie tief sie gehen oder ob nach dem Schrecken Besinnung und Erholung folgen, geben sie keine Auskunft. Auch weiß niemand, ob dies nun auslöst, was zu einem großen vermögenszerstörenden Zusammenbruch wie 1929 führt und angesichts des riesigen Überhangs an Geld in Papier- und Buchform schon länger befürchtet wird. Zu zahlreich sind die Einflüsse, die dergleichen befördern können, und zu zahlreich die Interessen, die ebendies zu verhindern suchen. Das Ergebnis ist offen.

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