© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  10/08 29. Februar 2008

Meldungen

Deutsch auf Flughäfen nur eine Randsprache

BERLIN. Die deutsche Sprache ist nach Ansicht von Unionspolitikern auf Flughäfen und Bahnhöfen in Deutschland zu einer "Randsprache" geworden. Sicherlich sei es sinnvoll, Flug- und Fahrthinweise auch in englischer Sprache anzubringen, teilten die Gründer der Initiative Sprachlicher Verbraucherschutz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zum Tag der Muttersprache vergangenen Donnerstag mit. "Es kann aber nicht sein, daß vieles ausschließlich in englisch beschriftet und beworben wird!" Die Politiker kritisierten Formulierungen wie "Call a Bike Point" oder "web'n'walk Cards". Durch die Verwendung von Fremdwörtern, insbesondere von Anglizismen, würden zunehmend ganze Bevölkerungsgruppen ausgegrenzt. Fremdsprachliche Ausdrücke und Begriffe im Schulunterricht, in der Arbeitswelt, in der Wissenschaft und in der Öffentlichkeit nähmen stetig zu. Negative Beispiele seien eine Pralinenwerbung mit den Worten "Time for Gold" oder eine bekannte Kosmetikfirma und ihre "pro-age beauty bodylotion". Die in Erlangen erscheinende Deutsche Sprachwelt kritisierte die immer stärkere Ausrichtung auf Englisch in der Bildung. Inzwischen würden bereits über 300 Studiengänge in Deutschland auf englisch gelehrt. Selbst Institutionen wie das Goethe-Institut oder der Deutsche Sprachrat, die sich eigentlich der Förderung der deutschen Sprache widmen sollten, sorgten sich lieber um Fremdsprachen und Fremdwörter.

 

Schloß Neuschwanstein mit Besucherrekord

MÜNCHEN. Fünf Millionen Besucher haben im vergangenen Jahr Bayerns Schlösser und Burgen besichtigt. Dies seien 2,7 Prozent mehr Gäste als im Vorjahr gewesen, sagte Finanzminister Erwin Huber (CSU) vorigen Freitag bei der Bilanzpressekonferenz der Bayerischen Schlösserverwaltung in München. Allein auf Schloß Neuschwanstein wurden 1,36 Millionen Tickets ausgegeben. Damit steigerte das Märchenschloß von Bayernkönig Ludwig II. den Angaben zufolge seine Besucherzahl im Vorjahresvergleich um mehr als acht Prozent. Insgesamt fast eine Million Menschen besichtigten die Schlösser Linderhof und Herrenchiemsee. Die beiden Bauten zählten ein Besucherplus von 5,4 beziehungsweise 7 Prozent. Die Kaiserburg in Nürnberg legte um zehn Prozent auf knapp 156.000 Gäste zu.

 

Arno Geiger erhält Hebel-Literaturpreis

STUTTGART. Der österreichische Schriftsteller Arno Geiger erhält den diesjährigen Johann-Peter-Hebel-Preis. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wird von der Landesregierung Baden-Württemberg an Autoren vergeben, die durch ihr Werk dem alemannischen Sprachraum oder dem Dichter Hebel (1760-1826) verbunden sind. Die Jury begründete ihre Entscheidung für Geiger unter anderem mit dessen neuem Erzählband "Anna nicht vergessen", der an Hebels Kalendergeschichten erinnere. "Einfühlungsvermögen, Sprachkult und Intelligenz zeichnen Arno Geigers Literatur aus, die immer auch nach der möglichen Identität in der Moderne fragt", teilte Kunststaatssekretär Dietrich Birk (CDU) mit. Der 1968 in Bregenz geborene Geiger studierte Deutsche Philologie, Geschichte und Vergleichende Literaturwissenschaft in Innsbruck und Wien. 2005 erhielt er für seinen Roman "Es geht uns gut" den damals erstmals vergebenen Deutschen Buchpreis des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Der Hebel-Literaturpreis soll Geiger am 10. Mai überreicht werden.

 

Sprach-Pranger

"Antifascist Action Landau"

Aufdruck auf dem Kleidungsstück eines Delegierten auf dem DKP-Parteitag am vergangenen Wochenende

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