© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  11/08 07. März 2008

Meldungen

Privatschulen und Gymnasien wichtig

MÜNCHEN. Der Bildungsökonom Ludger Wößmann hält Privatschulen und Gymnasien für unverzichtbar, damit Deutschland im internationalen Wettbewerb zu den besten Bildungsnationen aufschließen kann. "Aber die Auswahl der Schüler darf nicht so früh erfolgen", kritisierte der Wirtschaftsforscher vom Münchner Ifo-Institut in der Wirtschaftswoche. "Wir verlieren wirtschaftliches Potential. Vielen, die das Zeug hätten, zu den Besten zu gehören, wird das früh verbaut." Jüngste Forschungen zeigten, daß sowohl eine Leistungselite als auch eine gute Bildung für breite Bevölkerungsschichten sich jeweils separat stark auf das langfristige Wirtschaftswachstum auswirkten. Am Gymnasium gehe kaum ein Weg vorbei. "Die Forschung zeigt, daß die kognitiven Leistungen, also die Kompetenzen in klassischen Fächern wie Mathematik, Naturwissenschaften und Deutsch, einen positiven Einfluß auf das spätere Einkommen haben", so Wößmann. Und wo zusätzlich viele Privatschulen existierten, sei das Leistungsniveau insgesamt höher, "also auch das der öffentlichen Schulen".

 

UBA: Warnung vor alten Wasserrohren aus Blei

DESSAU. Das Umweltbundesamt (UBA) hat eindringlich dazu aufgerufen, Trinkwasserleitungen aus Blei schnellstens vollständig austauschen. Schwangere, Säuglinge und Kleinkinder seien besonders empfindlich gegenüber Blei. Trinkwasser aus Bleirohren sei für die Zubereitung ihrer Nahrung nicht geeignet. Geeignete Alternativmaterialien seien Kunststoffe, Edelstahl oder Kupfer, falls sie ein Zertifizierungszeichen der Deutschen Vereinigung des Gas- und Wasserfachs (DVGW) aufwiesen. Bei saurem oder hartem Trinkwasser sind Kupferrohre aber ebenfalls problematisch. "Die anstehenden Sanierungen zur besseren Wärmeisolierung sind eine gute Gelegenheit, um das Blei endlich aus den Altbauten zu verbannen", erklärte UBA-Präsident Andreas Troge. Von Teilsanierungen rät das UBA dringend ab: "Die Mischung verschiedener Metalle kann besonders hohe Belastungen an gelösten Metallen im Trinkwasser verursachen", so Troge. Vor allem in Nord- und Mitteldeutschland kamen Bleileitungen noch bis Anfang der 1970er Jahre zum Einsatz. Der UBA-Ratgeber "Trink was - Trinkwasser aus dem Hahn" findet sich im Internet unter www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3058.pdf

 

Aquakulturen sind keine ökologische Alternative

HAMBURG. Laut einer aktuellen Greenpeace-Studie stellen die auf Fischfarmen eingesetzten Antibiotika sowie die Tonnen an Futterresten und Fäkalien eine massive Belastung für die Meere dar. Die immer zahlreicheren Aquakulturen führten zur Zerstörung der Küstenökosysteme und zum Einwandern fremder Arten. Der Versuch, Meeresfische oder Garnelen in Gefangenschaft zu mästen, sei nur in den seltensten Fällen eine ökologische Alternative. Die Welternährungsorganisation FAO gehe davon aus, daß bereits jetzt 43 Prozent aller konsumierten Fische und Meeresprodukte aus Zucht oder Mast stammen. Aber für jedes in Aquakultur produzierte Kilogramm Fisch würden 2,5 bis 5 Kilogramm Wildfisch benötigt. Im Internet: www.greenpeace.to/publications/Aquaculture_Report_Technical.pdf.

 

Zahl der Woche

Auf über fünf Milliarden Euro kletterte 2007 der Umsatz von Bio-Lebensmitteln in Deutschland. Das waren 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Bio-Supermärkte stieg um 80 auf über 450. EU-weit wurden 14,3 Milliarden Euro umgesetzt, weltweit waren es etwa 40 Milliarden Euro. (Quelle: www.biofach.de)

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