© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  12/08 14. März 2008

Meldungen

Wächterpreis an "Antifa"-Journalisten

BAD VILBEL. Der mit 12.000 Euro höchstdotierte "Wächterpreis der Tagespresse" geht in diesem Jahr an Frank Jansen, Reporter beim Berliner Tagesspiegel mit dem Themenschwerpunkt Rechtsextremismus. Wie die im hessischen Bad Vilbel ansässige Stiftung Freiheit der Presse vergangenen Donnerstag mitteilte, bekommt Jansen die Auszeichnung für die Berichterstattung über einen Fall mangelnder polizeilicher Ahndung von rechtsradikalen Straftaten in Sachsen-Anhalt. Jansens "ausführliche Recherche" habe die Frage aufgeworfen, "ob die Auseinandersetzung mit dem Rechtsradikalismus mit dem nötigen Nachdruck betrieben werde", hieß es. Der mit 8.000 Euro dotierte zweite Preis geht an die landespolitische Korrespondentin der Münchner Abendzeitung, Angela Böhm. Sie werde für ihre Berichterstattung über die Bespitzelung der Fürther Landrätin Gabriele Pauli durch die Bayerische Staatskanzlei geehrt, teilte die Stiftung weiter mit. Den mit 6.000 Euro dotierten dritten Preis bekommt der freie Journalist David Schraven. Er berichtete in der Welt am Sonntag über einen Fall schwerer Wasserverschmutzung im Ruhrgebiet. Der "Wächterpreis" wird seit 1969 vergeben. Die diesjährige Verleihung soll am 7. Mai im Frankfurter Römer erfolgen.

 

Bischof gegen Abgabe von Kirchen an Muslime

KIEL/HAMBURG. Der Vorsitzende der nordelbischen Kirchenleitung, Bischof Hans Christian Knuth, hat sich dagegen gewandt, vom Abriß bedrohte Kirchen lieber als Moscheen zu erhalten. Das hatte die Hamburger Kultursenatorin Karin von Welck (parteilos) vorgeschlagen, die auch Präsidentin des Deutschen Evangelischen Kirchentages 2009 in Bremen ist. "Die Umwidmung einer Kirche und ihr Verkauf an einen nichtkirchlichen oder nichtchristlichen Interessenten birgt die größten Schwierigkeiten bei der weiteren Nutzung des Gebäudes", erklärte der Bischof laut einer Mitteilung des Kirchenamtes in Kiel. Gerade beim Verkauf an nichtchristliche religiöse Gemeinschaften führe die Verquickung von Symbolwert und Gebrauchswert des Gebäudes zu Irritationen in der Öffentlichkeit. Der äußere Symbolwert sei noch mit der christlichen Kirche verbunden, im Inneren werde aber ein anderer Gott verehrt. Dies könne den Eindruck einer beliebigen Austauschbarkeit im Religiösen vermitteln. Bei aller Bereitschaft zum Dialog und zur Koexistenz dürfe es nicht zu einer Religionsvermischung kommen. Der Hamburger Senat hält kurz- und mittelfristig 35 denkmalschutzwürdige Kirchen der Stadt für gefährdet. Zur nordelbischen Kirche gehören rund 1.000 Kirchen, Kapellen und Gemeindezentren mit Gottesdienstraum. Davon sind 520 denkmalgeschützt oder denkmalwürdig.        (idea)

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