© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  13/08 21. März 2008

Die Aufklärer formieren sich
Umweltpolitik: Eine Konferenz in New York als Gegenbewegung zur Klimaschutz-Hysterie
Klaus Peter Krause

Das Wort des Jahres 2007" war "Klimakatastrophe". Das Wort kennzeichne die bedrohliche Entwicklung des Weltklimas und sei für den Sprachgebrauch des Jahres prägend gewesen, meinte die Gesellschaft für deutsche Sprache. Das wirklich Bedrohliche wird freilich nicht wahrgenommen. Sehr viel mehr nämlich kennzeichnet das Wort die allgemeine Hysterie, mit der Medien, politische Führung, Verbände und Wirtschaft die vermeintliche oder tatsächliche Bedrohung durch das Klima global für die eigenen Interessen nutzen und zu Lasten der Bürger mißbrauchen. Medien tun es im Konkurrenzkampf um Aufmerksamkeit, Politiker zur Ausdehnung ihrer Macht, die übrigen als berufliche und geschäftliche Profiteure.

Bisher ist es dieser Klimaschutzbewegung gelungen, ihr Bedrohungsszenarium den Bürgern als politisch und global wirksames Meinungsmonopol aufzuzwingen. Gegenmeinungen werden unterdrückt oder diffamiert. Erst allmählich setzte eine Gegenbewegung ein, und nun formiert auch sie sich. So hat Anfang März in New York ihre erste internationale Konferenz stattgefunden. The 2008 International Conference on Climate Change vereinte nicht nur ein paar geistig verwirrte Querköpfe, sondern rund 500 Wissenschaftler, Berater und Politiker aus aller Herren Länder.

Ihre unbeirrbaren Gegner sitzen im Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) der Uno. Von diesem Gremium geht die indoktrinierende Botschaft um den Erdball, daß die Menschheit zuviel Kohlendioxid (CO2) ausstoße, daß dieses Gas die Erde wie Glas in einem Treibhaus umgebe, daß daher die Erde aufgeheizt werde, daß dieser Treibhauseffekt das Klima auf der Erde gefährlich und mit katastrophalen Folgen erwärme und daß daher das (bisherige) Klima zu schützen sei. Mit dieser (ebenfalls von Wissenschaftlern unterstützten) Meinung beherrscht es die Klimadebatte in selbstherrlicher Weise. Die globale Meinungsherrschaft macht das IPCC, gestützt von den meisten medialen Mitläufern, zu einer politisch schwer einnehmbaren Festung. Zuviele Menschen glauben an die gängige IPCC-Botschaft, und die meisten Politiker folgen ihr ebenfalls.

Ovationen für tschechischen Präsidenten Václav Klaus

Eine herausragende Ausnahme unter ihnen ist Václav Klaus (JF 3/08). Der tschechische Präsident reiste auch nach New York. Seine dortige Warnung, sich beim Klimawandel vor großen Fehlern zu hüten, wurde mit Ovationen bedacht. Andere Vortragende legten die natürlichen Ursachen des Klimawandels dar oder sprachen darüber, daß Natur das Klima beherrsche, nicht menschliche Aktivität, daß nicht CO2 das Klima steuere, sondern die Ozeane. Oder sie warnten davor, daß Gesetze, die den Klimawandel verhindern sollen, Bürgerrechte rückgängig machen würden.

Es ist sicher vernünftig, die für die Atemluft schädlichen Autoabgase, darunter den Ausstoß von Kohlendioxid und anderen Schadstoffen, so gering wie möglich zu halten. Das ist es aber nicht deswegen, um den Wandel zu einem wärmeren oder kälteren Klima zu verhindern oder abzumildern, also nicht um "das Klima zu schützen". Denn für die Untauglichkeit dieser Klimaschutzbegründung gibt es zu viele Wissenschaftler, Abhandlungen und sachkundige Bücher, die darlegen, warum Kohlendioxid erstens in der Atmosphäre nicht wie ein Treibhaus für die Erde wirken kann, warum zweitens ein höherer CO2-Gehalt der Atmosphäre für einen (in der Erdgeschichte schon immer erlebten) Klimawandel nicht verantwortlich ist und warum daher drittens Kohlendioxid für das Klima auf der Erde so gut wie keine Rolle spielt.

Ebenso leugnen die Klimaschützer, daß erstens der Anteil des menschenverursachten (anthropogenen) Kohlendioxids in der Erdatmosphäre gegenüber dem des dort naturbedingt vorhandenen CO2 ohnehin verschwindend gering ist, daß sich zweitens das Klima mit dem Verringern des anthropogenen CO2-Ausstoßes überhaupt nicht schützen läßt und daß drittens die entscheidende Rolle für Klimaveränderungen der Sonnenaktivität zukommt.

Aber alle diese Stimmen sind zu wenigen Menschen bekannt, denn sie dringen nicht durch; die politischen, fiskalischen und ökonomischen Interessen von Medien, Politik, Verbänden und Wirtschaft sind zu groß, zu einflußreich und (noch) zu mächtig, als daß die gegenteiligen Stimmen der bedachtsam-kundigen Nichtangepaßten in der breiten Öffentlichkeit Gehör finden und diesen Interessen dann schaden.

In Wirklichkeit wird der "Klimaschutz" als Vorwand genutzt, den Bürgern für den Fiskus und die anderen Nutznießer noch mehr Geld abzupressen, ein Vorwand, gegen den sich die Bürger mangels Information und Macht nicht wehren können - oder (noch) nicht zu wehren wagen. Dieser "Klimaschutz" gebärdet sich wie eine Ersatzreligion samt heiliger Inquisition gegen die Unbotmäßigen. Die Auseinandersetzung ist eine zwischen Schwindlern und Aufklärern. Einst durfte die Erde nur als Scheibe gelten. Nun reden sich Menschen ein, sie könnten die Erde vor einem Klimawandel schützen.

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