© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  16/08 11. April 2008

Streit um Sonderzug ...
... nach Pankow
Carsten Krystofiak

Als Udo Lindenberg 50 wurde (1996), veröffentlichte das Kabarett "Till & Obel" eine kritische Hommage, in der es hieß: "Immer dieselbe Ballade seit fünfzehn Jahren ohne Gnade... Wann machst du endlich wieder richtigen Rock n' Roll?!" Die Antwort: Jetzt! Aktuell legt der 62jährige eine neue Platte vor, die auch harten Kritikern Respekt abnötigt. Neben den Gästen (Helge Schneider, Silbermond-Sängerin Stefanie Kloß etc.) sorgt vor allem Lindenbergs im Alter gewonnene Selbstironie für ein überraschend frisches Klangklima. Doch in die Rock-Akkorde mischt sich Blues: Politiker und Geschäftsleute des Berliner Bezirks Pankow planten für Anfang des Jahres ein Bürgerfest am Pankower Bahnhof. Aufhänger war das 25jährige Jubiläum des Lindenberg-Lieds "Sonderzug nach Pankow", das in der DDR verboten war. Die Attraktion sollte eine Sonder-S-Bahn mit dem Panikorchester vom Potsdamer Platz nach Pankow sein. Der Musiker signalisierte Interesse. Doch die Linke im Bezirksplenum lehnte ab. Ob das Fest doch noch in diesem Frühjahr stattfindet, ist unklar. Udo Lindenberg sagte der JUNGEN FREIHEIT dazu: "Das ist alles ziemlich mysteriös. Ich würde gerne. Da müssen die Schnarchnasen aber erstmal aufwachen."

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