© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  17/08 18. April 2008

Meldungen

Saudi antwortet Wilders mit Anti-Christen-Film

RIAD. Als Gegenreaktion auf den islamkritischen Kurzfilm "Fitna" des niederländischen Parlamentariers Geert Wilders (JF 15/08) hat ein saudi-arabischer Autor einen antichristlichen Film auf der US-Plattform Youtube.com plaziert. Unter dem Titel "Schism" (Spaltung) hat der 33jährige Moslem Raed Al Saeed in dem sechsminütigen Videoclip martialische Zitate aus dem Alten Testament über den Krieg, betende weiße Christen und Bilder von brutalen US-Soldaten aus dem Irak-Krieg verwoben. Er habe den Film produziert, um zu zeigen, wie einfach es sei, Vorurteile zu erzeugen, wenn man wie Wilders willkürlich Zitate aus einem "heiligen Buch" mit Bildern von Gewalt illustriere, erklärte er vorige Woche in der englischsprachigen Zeitung Arab News. Wilders hatte in seinem Ende März im Internet veröffentlichten Kurzfilm "Fitna" zu Mord und Folter aufrufende Koranverse mit Bildern von Opfern islamistischer Terroranschläge sowie martialischen Zitaten von muslimischen Haßpredigern und Presseschlagzeilen kombiniert.

 

Lebensschützer kontra Internetfirma Google

LONDON. Das wertkonservative Christian Institute will die US-Internetfirma Google wegen Diskriminierung von religiösen Gruppen nach dem britischen Gleichstellungsgesetz (Equality Act 2006) verklagen. Google habe es abgelehnt, eine bezahlte Werbung (AdWords) für die Lebensschutz-Kampagne "UK abortion law - news and views on abortion from the Christian Institute" zu plazieren, wenn Internetnutzer das Wort "Abtreibung" in die Google-Suchmaschine eingeben. "Gegenwärtig lassen die Google-Richtlinien keine Werbung von Internetseiten zu, die Abtreibung und religionsbezogene Inhalte enthalten", erklärte ein Google-Sprecher dem Daily Telegraph. Das Christian Institute kritisiert, daß Google hingegen Werbung für Abtreibungskliniken oder nichtreligiöse Abtreibungsbefürworter zulasse.

 

Sozialist Zapatero bietet Rückkehrprämie

MADRID. Der spanische Premier José Luis Rodríguez Zapatero ist im zweiten Wahlgang im Amt bestätigt worden. Der 47jährige Sozialist erhielt vorigen Freitag nur die 169 Stimmen seiner PSOE, 158 votierten gegen ihn, 23 enthielten sich. Die PSOE hatte bei der Wahl am 9. März lediglich 43,6 Prozent erhalten (JF 12/08). Zapatero wird weiter eine Minderheitsregierung führen. Angesichts von Hundertausenden arbeitslosen Einwanderern will er deren Ausreise beschleunigen. "Wir fördern die freiwillige Rückkehr von Gastarbeitern", sagte er in seiner Regierungserklärung am Montag. Geplant sei dabei die Auszahlung von Ansprüchen aus der Renten- und Arbeitslosenversicherung.

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