© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  17/08 18. April 2008

Meldungen

Versöhnung auf dem Grünen Hügel

BERLIN/BAYREUTH. Katharina Wagner will auch im Fall einer Übernahme der Leitung der Bayreuther Festspiele zusammen mit ihrer Halbschwester Eva Wagner-Pasquier an einem Team mit dem Dirigenten Christian Thielemann und dem Komponisten Peter Ruzicka festhalten. Zwar müsse sie erst "in Ruhe mit Eva darüber beraten", sagte die 29jährige am Montag der Tageszeitung Die Welt. Sie selbst fände es jedoch "wunderbar, wenn ein Künstler mit soviel unbestrittener Fachkompetenz wie Christian Thielemann weiter in Bayreuth mit einbezogen wäre". Wagner betonte zugleich die Ähnlichkeiten zwischen ihrer 62-jährigen Halbschwester Eva Wagner-Pasquier und ihr - "in der Bewegung und auch im Denken". Die bislang zerstrittenen Urenkelinnen des Komponisten Richard Wagner hatten sich erst vor wenigen Wochen nach langen Jahren der Funkstille persönlich getroffen. "Wir stehen am Anfang einer sehr besonderen Beziehung", sagte Katharina Wagner der Bild am Sonntag. Vergangenes Wochenende war bekanntgeworden, daß die Töchter des 88jährigen Festspielchefs Wolfgang Wagner das Zepter zusammen übernehmen könnten. Die mögliche neue Doppelspitze auf dem Grünen Hügel soll bis zur nächsten Sitzung des Wagner-Stiftungsrats am 29. April ein gemeinsames Konzept vorlegen.

 

Domschatzkammer wieder eröffnet

HALBERSTADT. Mit einer Feierstunde im Halberstädter Dom St. Stephanus ist am Sonntag die restaurierte Domschatzkammer wiedereröffnet worden. Der Domschatz gilt als umfangreichster mittelalterlicher Kirchenschatz Europas. Dazu gehören Goldschmiedearbeiten, Elfenbeinschnitzereien, Bildteppiche und Handschriften. "Dieser Schatz zeigt uns: Es zählt im menschlichen Leben nicht nur das, was einen praktischen Zweck erfüllt und was das Leben bequemer macht", sagte Bundespräsident Horst Köhler bei der Feierstunde. "Wir brauchen eine Perspektive, die über uns selbst hinausweist, die weiter reicht als Arbeit und Gewinnstreben", sagte Köhler. In die Neugestaltung und Erweiterung der Ausstellungsräume sowie in die restauratorische Pflege der Exponate flossen rund 6,9 Millionen Euro aus Mitteln des Landes, der EU und der Kirche. Die Wiedereröffnung des Domschatzes nach mehrjähriger Restaurierung ist gleichzeitig Auftakt zum Jahr der Domschätze in Sachsen-Anhalt. Auch die Dome in Naumburg, Merseburg und Quedlinburg bewahren sakrale Schätze auf.

 

Olympia-Sportler sollen Trauerflor anlegen

AUGSBURG. Die Teilnehmer an den Olympischen Spielen in Peking sollten bei der Eröffnungsfeier am 8. August mit schwarzem Trauerflor einmarschieren, um damit für die Menschenrechte in Tibet und in China zu demonstrieren. Das empfiehlt der deutsche Europaparlamentarier Thomas Mann (CDU). Bei einem Podiumsgespräch des katholischen Kongresses "Treffpunkt Weltkirche", der mit 2.500 Teilnehmern vom 11. bis 13. April in Augsburg stattfand, sprach sich der Politiker gegen einen Olympia-Boykott aus. Vielmehr sollten vor Ort Zeichen gegen Menschenrechtsverletzungen gesetzt werden. Mann warnte vor einer "fürchterlichen Kultur des Wegschauens". Das Europaparlament habe schon viele Freilassungen politischer Gefangener bewirken können. Die chinesischen Kommunisten betrachteten allerdings Menschenrechte weiterhin als "westliche Idee".

 

Neuer Kolumnist

Einen prominenten Neuzugang meldet die libertäre Monatszeitschrift Eigentümlich frei. Mit der April-Ausgabe startete der in München lebende Journalist und Schriftsteller Michael Klonovsky seine Kolumne "Lebenswerte", die erste ist dem Thema "Ungleichheit" gewidmet (siehe Zitat auf Seite 2 dieser Ausgabe). Einer breiteren Öffentlichkeit ist Klonovsky, der im Hautberuf als Focus-Redakteur arbeitet, durch seinen Roman "Land der Wunder" bekannt (JF 52/05-1/06).

 

Sprach-Pranger

"Equal Pay Day"

Aktionstag der BPW Germany (Business and Professional Women e.V.), eines Berufsnetzwerks für Frauen, gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

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