© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  18/08 25. April 2008

Meldungen

Der Islamismus auf dem Brühler Prüfstand

MÜNCHEN. Die von Neidern gestreute Beschreibung seines Karrierewegs, "vom Spitzel zum Professor", ist natürlich blanke Polemik. Aber braver Übererfüllung des Plansolls, nämlich gefühlten 500, wenn auch nur mäßig variierenden Eingaben in Sachen "Rechtsextremismus", dankt es der Kölner Verfassungsschützer Armin Pfahl-Traughber vielleicht schon, daß er nun an der nahen Brühler Fachhochschule des Bundes politische Pädagogik treiben darf. Der thematisch wenig flexible Politologe klopft daher auch den Islamismus, dem er sich in der Zeitschrift für Politik (1/08) zuwendet, auf "Rechtsextremismus" ab. Und gibt Entwarnung: Die "Überbewertung ethnischer Zugehörigkeit", wie sie für "Nationalismus und Rassismus" typisch sei, spiele im Islam keine Rolle. Daher verbiete es sich, von "Islamo-Faschismus" zu reden. Da haben sich Egon Flaigs Erhebungen über den islamischen "Hautfarbenrassismus" (JF 17/08) - von anderem zu schweigen - wohl noch nicht bis Brühl herumgesprochen. Immerhin gestattet es die Brühler Prüfstelle aber, im Islamismus einen "Fundamentalismus" und "Totalitarismus" zu erkennen, von dem "Gefahren für das Bestehen* von Demokratie und Menschenrechten zu vergegenwärtigen" seien. Wer hätte das gedacht?

 

Fernsehen macht Kinder gewalttätig

FREIBURG. Spätestens nach dem nächsten tödlichen Amoklauf eines verzweifelten Pubertierenden werden Pädagogen wieder einmal die besorgte Frage stellen: Werden Kinder durch Beobachten von Gewalt aggressiver? Diese Frage ist unter Medienforschern und Psychologen ein Dauerbrenner, und man staunt, daß dies nach Dutzenden von empirischen Erhebungen vor allem im Fernsehland USA immer noch umstritten ist. Die Kölner Psychologin Edeltrud Marx kann daher im Rückgriff auf die gründlichste, 2002 vorgelegte US-Studie die Frage auch nur noch rhetorisch formulieren (kindergarten heute/3/08). Obwohl bis heute angezweifelt, muß in Zeiten steigenden Medienkonsums als wissenschaftlich bewiesen gelten, daß die Darbietung von Gewalt-szenen die Gewaltbereitschaft von Kindern erhöht. Sie kann ebenso zur psychischen Abstumpfung gegenüber Gewalt im Alltag führen. Die Länge des täglichen Fernsehkonsums bleibt also ein Risiko für die Steigerung von Aggressivität bei Kindern und Jugendlichen.

 

Erste Sätze

So oft auch schon der Versuch unternommen worden ist, die erhabenen Aufschwünge und lächerlichen Niederbrüche der Menschheitsgeschichte auf eine Bedingtheit durch materielle Bedürfnisse und auf das Streben nach deren Befriedigung zurückzuführen, so hat diese Deutung doch nie zu überzeugen vermocht.

René Fülop-Miller: Führer, Schwärmer und Rebellen. Die großen Wunschträume der Menschheit, München 1934.

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