© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  19/08 02. Mai 2008

Meldungen

Polnische Treuhand unterliegt vor Gericht

KÖLN. Eine von der Polnischen Treuhand veröffentlichte Karikatur, auf der die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen (BdV), Erika Steinbach, neben einem SS-Soldaten zu sehen ist, darf in Deutschland nicht mehr publiziert werden. Das hat das Landgericht Köln in der vergangenen Woche entschieden, teilte das Gericht auf Anfrage der JUNGEN FREIHEIT mit. Das Plakat verletze die Persönlichkeitsrechte der BdV-Präsidentin. Die Organisation hatte die an einem nationalsozialistischen Propagandaplakat orientierte Karikatur im vergangenen Jahr veröffentlicht. Das Bild ist mit einem Hitler-Zitat versehen und zeigt Steinbach neben einem SS-Soldaten und einem Ritter des Deutschen Ordens. Im Falle einer erneuten Veröffentlichung droht der Treuhand nun ein Ordnungsgeld von bis zu 250.000 Euro. Die Organisation war 2005 mit dem Ziel gegründet worden, Wiedergutmachungszahlungen für Schäden durchzusetzen, die Polen im Zweiten Weltkrieg entstanden sind.

 

Kritik an Nominierung für Bischofsamt

KIEL. Heftige Kritik an der Nominierung von Propst Horst Gorski als Kandidat für die Nachfolge des Schleswiger Bischofs Hans Christian Knuth hat die Kirchliche Sammlung um Bibel und Bekenntnis geübt. Gorski sei einer der "Sprecher der homosexuellen Pastorenschaft in Nordelbien". Die Nominierung zeige "erneut erschreckend, wie weit sich die nordelbischen Entscheidungsträger von der Heiligen Schrift fort bewegt haben", sagte Pastor Dieter Müller vom Vorstand der Kirchlichen Sammlung gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Die Vorsitzende des Wahlausschusses, die Hamburger Bischöfin Maria Jepsen, wolle anscheinend wieder Geschichte schreiben - "nämlich als erste lutherische Bischöfin den weltweit ersten schwulen lutherischen Bischof installieren". Gorski gründete 1990 mit drei Kollegen den Konvent schwuler Pastoren und lesbischer Pastorinnen.

 

"Antifaschisten" greifen NPD-Wohnungen an

Kiel. In Kiel ist es in den vergangenen Tagen zu Auseinandersetzungen zwischen Linksextremisten und NPD-Anhängern gekommen. So versuchten am vorvergangenen Wochenende rund 60 Linksextremisten ein Haus in der Landeshauptstadt zu stürmen, in dem zwei NPD-Kandidaten wohnen. In den folgenden Nächten wurden Fensterscheiben mehrerer Läden eingeworfen, darunter die der Buchhandlung "Zapata", die als Stützpunkt von Linksextremisten gilt. Auch in Hamburg kam es in den vergangenen Tagen zu Angriffen auf die Wohnungen von NPD-Mitgliedern, unter anderem wurde das Haus des Hamburger NPD-Vorsitzenden Jürgen Rieger mit Farbbeuteln beschmissen. Zudem wurde das Auto des DVU-Vorsitzenden Günther Schlemmer von Unbekannten angezündet.

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