© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  19/08 02. Mai 2008

Meldungen

Ates: "Diese Multikulti-Haltung ist naiv"

WIEN. Die aus Istanbul stammende Berliner Anwältin Seyran Ateş hat die auch in Österreich verbreitete "Multikulti-Haltung" als "naiv" bezeichnet. "Mir mißfällt, wie sich muslimische Gemeinden nicht nur in Österreich, sondern weltweit entwickeln: Sie politisieren den Islam, stellen ihren Glauben provokant und fordernd zur Schau. Und sie bauen Parallelgesellschaften auf", erklärte die SPD-Politikerin im Wiener Standard. "Ohne Scheu sagen junge Muslime in Kameras, daß sie jenes Land, in dem sie leben, verachten", so Ateş. Selbst wenn es sich noch um eine Minderheit handele, sei sie "stark genug, um die Mehrheit einzuschüchtern. So weit, daß man sich nicht mehr traut, über Zwangsheirat und Ehrenmorde offen zu reden." Daß das Kopftuch, "ein Symbol für den Vormarsch des politischen Islam", im Straßenbild zunehme, könne man auch in Österreich nicht bestreiten. Aber "in Kindergärten und Schulen darf es definitv kein Kopftuch geben, der Staat muß zumindest die Minderjährigen schützen. Ich würde es sogar an Unis verbieten."

 

Obama kritisiert Clinton wegen Iran-Drohung

Washington. Die demokratische US-Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton hat Teheran angedroht, daß sie einen iranischen Atomschlag gegen Israel mit der totalen Vernichtung der Islamischen Republik Iran beantworten würde. "Ich will, daß die Iraner wissen, daß wir mit mir als Präsidentin den Iran angreifen werden", sagte die demokratische US-Senatorin vorige Woche im TV-Sender ABC. "In den kommenden zehn Jahren, in denen sie törichterweise einen Angriff auf Israel in Betracht ziehen könnten, würden wir in der Lage sein, sie völlig zu vernichten." Clintons parteiinterner Konkurrent Barack Obama kritisierte die Drohungen. In den vergangenen Jahren seien "Worte wie 'vernichten'" oft in den Mund genommen worden, so der US-Senator aus Illinois. "Das führt nicht wirklich zu guten Ergebnissen. Und deswegen habe ich kein Interesse an Säbelgerassel."

 

Zypern: Türkei muß für Vertreibungen zahlen

STRASSBURG. Die Türkei muß zwei Griechen für die Vertreibung aus ihren Häusern im türkischen Norden Zyperns über 1,4 Millionen Euro Entschädigung zahlen. In einem Fall setzte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) die Höhe der Entschädigung auf 830.000 Euro fest. Im zweiten Fall hätten sich die türkische Regierung und der griechische Kläger gütlich auf eine Zahlung von knapp 627.000 Euro geeinigt. Beim EGMR sind noch mehrere hundert ähnliche Klagen anhängig. Sie wurden von insgesamt über 2.000 griechischen Zyprioten eingereicht. www.oeaw.ac.at

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