© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  20/08 09. Mai 2008

Meldungen

Ingenieurmangel wird immer dramatischer

DÜSSELDORF. Anläßlich der Hannover-Messe hat der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) vor dem immer dramatischeren Nachwuchsmangel gewarnt. Schon jetzt  fehlten über 70.000 Ingenieure in Deutschland. "Das schwächt unser Wachstum enorm", erklärte VDI-Präsident Bruno Braun im Deutschlandfunk. "Denn wenn man davon ausgeht, daß Ingenieure eine durchschnittliche Wertschöpfung pro Kopf von mehr als 60.000 Euro erwirtschaften, dann kann jeder mit dem Einmaleins selbst hochrechnen, daß wir uns hier in Verlustgrößen wertschöpfungsmäßig von mehr als sechs, sieben Milliarden bewegen." In Deutschland verließen pro Jahr etwa 39.000 Ingenieure die Hochschulen. "Das reicht nicht aus. Wir müssen den Beruf interessanter machen für Schulabsolventen, und deshalb müssen wir stärker in die Schulen gehen, Technikunterricht einführen und auch Lehrer stärker an die Bedürfnisse der Gesellschaft heranführen", forderte Braun. Der Ingenieurberuf sei besonders kreativ: "Man kann konstruieren, man kann gestalten, man kann Prozesse optimieren", erläuterte Braun, aber nicht fern der Realität, "sondern basierend auf den Naturwissenschaften und der Mathematik".

 

Immobilienpreise stagnieren weiter

BERLIN. Häuser und Eigentumswohnungen haben im Durchschnitt wenig Wertsteigerungspotential, denn die realen Immobilienpreise in Deutschland stagnierten in den vergangenen 30 Jahren fast ununterbrochen. Hauptursache hierfür ist das relativ schwache Wachstum des Pro-Kopf-Einkommens. Zu diesem Ergebnis kommt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in einer aktuellen Studie. Preisdämpfend wirkten auch der Bevölkerungsrückgang und der hohe Urbanisierungsgrad. Angesichts der Immobilienkrise in den USA und anderen Staaten sei dies positiv zu bewerten. "Stagnierende Immobilienpreise können einen stabilisierenden Effekt auf die Inflation haben", erklärte DIW-Konjunkturexperte Konstantin Kholodilin. "Bei den schwachen Wachstumsperspektiven für Deutschland ist die Investition in eine Immobilie jedoch nicht immer die beste Form der Altersvorsorge." Spekulative Blasen wie in Großbritannien seien auf dem deutschen Immobilienmarkt vorerst nicht zu befürchten.

 

Preissprünge höher als alle Ökosteuerstufen

BERLIN. Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) hat die Forderung von ADAC-Präsident Peter Meyer nach einer Aussetzung der Ökosteuer scharf kritisiert. Der Automobilclub betreibe "kurzfristigen Populismus mit den hohen Kraftstoffpreisen", erklärte Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller, denn für die hohen Spritpreise seien knapper werdende Ölressourcen bei weltweit steigender Nachfrage verantwortlich. Der Rohölpreis habe sich seit 2007 auf fast 120 US-Dollar je Barrel verdoppelt, Experten sagten eine weitere Verdopplung innerhalb der nächsten zehn Jahre voraus. "Die Preissprünge an den Tankstellen waren allein im April höher als alle Ökosteuerstufen in fünf Jahren", erklärte Miller. "Auch volkswirtschaftlich ist es ein Gebot der Vernunft, sich durch Energieeinsparung und höhere Effizienz stückweise vom Öl abzukoppeln", so der Nabu-Vertreter.

 

Zahl der Woche

188.000 Arbeitsplätze wurden zwischen 2001 und 2006 im Zuge von Auslandsengagements bei Firmen mit 100 und mehr Beschäftigten  in Deutschland abgebaut. Lediglich 105.000 neue Stellen - überwiegend für Hochqualifizierte - wurden im Gegenzug am heimischen Standort geschaffen. (Quelle: Statistisches Bundesamt)

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