© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  20/08 09. Mai 2008

Meldungen

Wo Schiller draufsteht, ist nicht Schiller drin  

WEIMAR. Der Schädel und die Gebeine im Sarg von Friedrich Schiller (1759-1805) in der Weimarer Fürstengruft stammen nicht von dem Dichter. Eine Untersuchung der DNA vom Schädel hat ergeben, daß das Erbgut weder in der männlichen noch in der weiblichen Linie mit Verwandten Schillers übereinstimmt. Auch das Skelett im Sarg konnte dem Dichter nicht zugeordnet werden. Für die DNA-Vergleiche wurden die sterblichen Überreste von zwei Schwestern und zwei Söhnen Schillers exhumiert.  Der Schädel galt lange Jahre als echt, weil er große Ähnlichkeit mit der Totenmaske und dem Porträt Schillers hatte. Auch der Präsident der Klassik-Stiftung, Hellmut Seemann, war noch zu Beginn der Untersuchungen vor zwei Jahren überzeugt, daß es sich um Schillers Schädel handelte. Tatsächlich gehörten die Gebeine unterschiedlichen Personen, fanden die Wissenschaftler heraus. Schiller war 1805 im überfüllten Kassengewölbe des Jacobsfriedhofs beigesetzt worden. Erst 21 Jahre nach seinem Tod sollte ihm mehr Ehre zuteil werden, doch seine Gebeine konnten nicht mehr problemlos gefunden werden. Der damalige Bürgermeister verglich mehr als 20 Schädel und entschied sich für den größten mit dem am besten erhaltenen Gebiß. Dieser wurde zunächst in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek aufbewahrt, bis sich Johann Wolfgang Goethe (1749-1832) den Schädel entlieh. 1827 wurden die vermeintlichen Überreste Schillers in der Fürstengruft beigesetzt. Stiftungspräsident Seemann vermutet nun, daß sie sich noch auf dem Jacobsfriedhof befinden könnten.

 

Wave-Gotik-Festival zu Pfingsten in Leipzig

LEIPZIG. Bereits zum siebzehnten Mal seit 1992 findet am Pfingstwochenende wieder das Wave-Gotik-Treffen in Leipzig statt. Vom 9. bis 12. Mai werden an mehr als 20 Veranstaltungsorten - neben anderen die Moritzbastei und die Krypta des Völkerschlachtdenkmals - über die ganze Stadt verteilt alle Arten von "dunkler Musik" geboten, darunter Gothic, EBM, Industrial, Ambient, Apocalyptic-Folk, Future-Pop. Dazu gibt es einen Mittelaltermarkt und ein Heidnisches Dorf, außerdem stehen Lesungen, Ausstellungen und Theateraufführungen auf dem Programm. Erwartet werden bis zu 20.000 Besucher, das Wave-Gotik-Treffen in Leipzig ist nach Angaben der Veranstalter das größte seiner Art weltweit. Eine Vier-Tage-Karte für alle Veranstaltungen inklusive der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel kostet im Vorverkauf 58 Euro. Weitere Informationen im Internet unter www.wave-gotik-treffen.de

 

Pfingstkongreß des Coburger Convents

BAD HONNEF. Der Cobuger Convent (CC), Dachverband von 100 akademischen Landsmannschaften und Turnerschaften an deutschen Hochschulen, stellt seinen diesjährigen Pfingstkongreß in Coburg unter das Motto "Wem der große Wurf gelungen, eines Freundes Freund zu sein". Mit dem Schillervers fordere die Landsmannschaft Ghibellinia Tübingen als amtierende Präsidierende im CC ihre Mitgliedsverbände dazu auf, "den Grundwert der Freundschaft in einer Zeit der zunehmenden Individualisierung aktiv zu leben", sagt CC-Sprecher Gerald Franz. "Wir wollen, daß unsere Verbindungshäuser weiterhin die Widerstandsnester gegen Mainstream, Massenbetrieb und Political Correctness sind", so Franz. Zu dem 140. Pfingstkongreß des CC werden mehrere tausend Studenten und Alte Herren aus der Bundesrepublik und Österreich in der fränkischen Stadt erwartet.

 

Christoph Bach spielt Dutschke

Der Schauspieler Christoph Bach schlüpft für das ZDF in die Rolle des 68er-Studentenführers Rudi Dutschke. Unter der Regie von Stefan Krohmer (Jahrgang 1971) haben am Dienstag dieser Woche in Berlin und Umgebung sowie in Italien die Dreharbeiten für den Fernsehfilm mit dem Arbeitstitel "Dutschke" begonnen, teilte das ZDF mit. Neben dem 36jährigen Bach, der auch in dem RTL-Film "Prager Botschaft" und im Kinostreifen "Keinohrhasen" mitwirkte, stehen Emily Cox als Gretchen Dutschke und Matthias Koeberlin als Bernd Rabehl vor der Kamera.

 

Sprach-Pranger

"our media, your life"

Motto des soeben erschienenen Geschäftsberichts 2007 der in Gütersloh ansässigen Bertelsmann AG

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