© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  20/08 09. Mai 2008

Wer macht das Rennen?
Dufthandy
Curd-Torsten Weick

Die Deutschen kriegen nicht genug. Wenn es ums geliebte "Handy" geht, kennen sie keine Grenzen und telefonieren, smsen, mmsen, navigieren und filmen, was das Zeug hält. Kein Wunder also, daß im April erstmals mehr als 100 Millionen Mobilfunkanschlüsse verzeichnet wurden. Ein Ende ist nicht abzusehen. Erst recht nicht, wenn sich das Produkt der Göttinger isi GmbH und der Oberhausener conVISUAL AG durchsetzt. Der Markt ist heiß umkämpft. Jeder möchte bei der Entwicklung des Dufthandys die Nase vorn haben. So hat Japans größter Mobilfunkbetreiber NTT DoCoMo bereits vor einem Jahr das SO703i vorgestellt, das über ein integriertes Tuch neun Aromen versprüht. Auch der Hyundai-Konzern (Korea) ist nicht träge und will mit seinem MP280, das mittels Zerstäuber im Folderscharnier Parfüm verteilt, den chinesischen Markt erobern. Doch all das scheint nichts gegen das patentierte Dufthandy von isi und conVISUAL zu sein. Dessen Prinzip kommt ohne zusätzliche Hardware aus. Benötigt werden das Dufthandy und ein Chip, der auf der Größe einer SD-Speicherkarte eine Vielzahl von Düften enthält. Nun geht es den Deutschen nur noch darum, Hersteller und Netzbetreiber für das Patent zu begeistern. Da sage noch einer, die Forschung in Deutschland hinke den anderen hinterher.

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