© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  24/08 06. Juni 2008

Briefeschreiben wird immer teurer
Wiederholungstäterin: Brigitte Bardot muß wegen islamkritischer Äußerungen 15.000 Euro Geldbuße zahlen
Thorsten Thaler

Frankreichs Schauspiellegende Brigitte Bardot ("Und immer lockt das Weib") ist am Dienstag wegen Äußerungen über Muslime vom Pariser Strafgericht zu einer Geldbuße von 15.000 Euro verurteilt worden. Eine zusätzliche Bewährungsstrafe von zwei Monaten Haft, wie von der Anklage gefordert, wollte das Gericht jedoch nicht verhängen. Der Urteilsverkündung blieb die heute 73jährige Bardot fern.

In dem Verfahren ging es um die Frage, ob Teile eines Briefes von Bardot den Tatbestand der Volksverhetzung erfüllen. In dem Schreiben von 2006 an den damaligen Innenminister (und heutigen Staatspräsidenten) Nicolas Sarkozy hatte die leidenschaftlich engagierte Tierschützerin gefordert, daß Schafe in Frankreich betäubt werden müßten, wenn ihnen beim islamischen Opferfest die Kehle durchgeschnitten wird. Mit Blick auf Muslime schrieb Bardot, sie "habe es satt, von einer Bevölkerung an der Nase herumgeführt zu werden, die uns zerstört, die unser Land zerstört, indem sie uns ihre Handlungsweisen auferlegt". Dagegen hatten Anti-Rassismusorganisationen geklagt.

Für Brigitte Bardot war es nicht die erste Verurteilung - und vermutlich dürfte es auch nicht ihre letzte gewesen sein. Die frühere Schauspielerin war bereits mehrfach wegen Anstachelung zum Rassenhaß bzw. Volksverhetzung angeklagt und mußte wiederholt Geldstrafen zahlen. Zuletzt wurde sie wegen islamkritischer Aussagen in ihrem bei Langen Müller, München, erschienenen Buch "Ein Ruf aus der Stille" (JF 20/04) zu einer Geldstrafe von 5.000 Euro verurteilt.

Literaturempfehlung: Brigitte Bardot, Ein Ruf aus der Stille, Langen Müller, München, gebunden, 268 Seiten, Abbildungen, 19,90 Euro

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