© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  26/08 20. Juni 2008

Meldungen

Knabe: Gedenktag für DDR-Widerstand

BERLIN. Der Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Hubertus Knabe, hat anläßlich des 55. Jahrestages des Volksaufstandes am 17. Juni 1953 in der DDR dazu aufgefordert, den Widerstand gegen die SED-Diktatur in Deutschland stärker zu würdigen. "Vor allem junge Menschen können mit diesem Datum kaum noch etwas anfangen. Die Politik muß mehr dafür tun, daß das damalige Aufbegehren für Freiheit und Demokratie nicht in Vergessenheit gerät", erklärte Knabe. Nur wenige wüßten, daß die Aufständischen damals bereits in vielen mitteldeutschen Städten die Macht übernommen hätten. "In der Erinnerung sind bestenfalls die sowjetischen Panzer, die in Berlin nach wenigen Stunden auffuhren und die Erhebung niederschlugen." Knabe schlug deshalb vor, den 17. Juni in Zukunft als nationalen Gedenktag für den Widerstand in der DDR zu begehen. "Der ehemalige Tag der Deutschen Einheit wäre ein hervorragender Anlaß, nicht nur in Berlin, sondern überall in Deutschland an den langen Kampf gegen die SED-Diktatur zu erinnern. Die Kultusministerien der Länder müssen dafür Sorge tragen, daß jungen Menschen im Unterricht oder durch Projekttage dieser Teil deutscher Geschichte nähergebracht wird", sagte Knabe.

 

Ein Massenblatt will die "Sezession" nicht sein 

SCHNELLRODA. Identität gehört zu den Voraussetzungen jeder guten Ordnung, weshalb eine egalitäre Massengesellschaft, die keine Identität zu schaffen vermag, keine gute Ordnung sein kann. Auf diese Schlußfolgerung läuft ein Aufsatz von Karlheinz Weißmann über "Massenpolitik" hinaus, der in der jüngsten Ausgabe der vom Institut für Staatspolitik (IfS) zweimonatlich herausgegebenen Zeitschrift Sezession erschienen ist. Das Heft widmet sich dem Schwerpunktthema "Masse" und enthält unter anderem Beiträge von Erik Lehnert (Autorenporträt Peter Sloterdijk), Frank Lisson ("Vom Wesen der Massen"), Frank Böckelmann ("Vielfaltsmasse"), Ellen Kositza ("Masse und Sexus"), Felix Menzel ("Ikonen schaffen - Vom Kampf um Aufmerksamkeit") sowie Till Kinzel ("Abseits der Masse"). Kurzbeiträge, Kolumnen und Rezensionen runden die lesenswerte Ausgabe ab. Weitere Informationen beim IfS, Rittergut Schnellroda, 06268 Albersroda, Tel./Fax: 03 46 32 / 9 09 42 oder im Internet unter www.sezession.de

 

Irdische Belohnung für christliche Tugenden

ANSBACH. Die Witwe des im April vorigen Jahres wegen seines christlichen Glaubens in der Türkei bestialisch ermordeten deutschen Lehrers Tilmann Geske erhält den Walter-Künneth-Preis der Kirchlichen Sammlung um Bibel und Bekenntnis (KSBB). Der 45jährige Evangelikale war zusammen mit zwei türkischen Christen in den Räumen des Zirve-Verlages erst mit Messern gefoltert und dann umgebracht worden. Seine Frau Susanne Geske wird jetzt ausgezeichnet als vorbildhaft im Glauben für ihre Bereitschaft, den Tätern zu vergeben. Bis heute lebt sie mit ihren drei Kindern im osttürkischen Malatya. Kürzlich veröffentlichte sie ihre Erinnerungen und Tagebuchaufzeichnungen unter dem Titel "Ich will keine Rache" (JF 22/08). Die Verleihung findet am 20. Juli in Nürnberg statt, die Laudatio hält Thomas Schirrmacher, Direktor des Internationalen Instituts für Religionsfreiheit der Weltweiten Evangelischen Allianz. Susanne Geske ist die fünfte Preisträgerin der nach dem Erlanger Theologieprofessor Walter Künneth (1901-1997) benannten Auszeichnung.

 

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"Banking - Made in Germany"

Motto einer neuen Imagekampagne der Landesbank Baden-Württemberg

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