© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  28/08 04. Juli 2008

Meldungen

Anti-Islam-Film ist nicht strafbar

AMSTERDAM. Der niederländische Parlamentsabgeordnete Geert Wilders (44) hat sich mit  seinem islamkritischen Kurzfilm "Fitna" nicht strafbar gemacht. Der Rechtspopulist werde nicht juristisch verfolgt, teilte die Staatsanwaltschaft in Amsterdam am Montag dieser Woche mit. Auch eine Reihe anti-islamischer Äußerungen von Wilders in Zeitungsbeiträgen verstießen nicht gegen das Gesetz. Mehrere Gruppen und Einzelpersonen hatten Wilders wegen seiner scharfen Islam-Kritik angezeigt. Einige von ihnen kündigten eine Beschwerde beim Landgericht gegen die Entscheidung der Staatsanwaltschaft an. Wilders hatte in "Fitna" einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen dem Koran und der Gewalt muslimischer Extremisten hergestellt (JF 15/08). In Zeitungsartikeln forderte er zudem ein Verbot des Koran, den er mit Hitlers "Mein Kampf" gleichsetzte. Die Staatsanwaltschaft betonte, daß Äußerungen, die von manchen als verletzend und kränkend empfunden würden, nicht notwendigerweise strafbar seien. In einer offenen gesellschaftlichen Debatte müßten selbst schockierende Äußerungen erlaubt sein. Wilders zeigte sich von der Entscheidung nicht überrascht. Bereits im April hatte ein Gericht in Den Haag eine Klage der Niederländischen Islamischen Vereinigung zurückgewiesen.

 

Evangelische Kirchen werden selten abgerissen

BERLIN. Daß evangelische Kirchen verkauft, zu anderen Zwecken umgewidmet oder gar abgerissen werden, kommt trotz häufiger Klagen über leerstehende Gebäude eher selten vor. Laut EKD-Angaben sind von 21.000 evangelischen Kirchen 113 ungenutzt, davon 64 wegen Baufälligkeit. Bis heute seien 43 Kirchen für eine "erweiterte Nutzung" in Verbindung mit anderen kirchlichen Aufgaben oder für die Nutzung durch Vereine und Kommunen umgebaut worden. Nur 33 Kirchen seien bisher einer neuen Bestimmung zugeführt worden, etwa durch Verkauf an Wohnungsbauträger. Vor diesem Hintergrund kritisiert der Journalist Dankwart Guratzsch die Zunahme an Fachkongressen, die sich mit neuen Ideen für alte Kirchen befassen. Hinter den Tagungen stünden vielfach Architekten, "die bei einer sich verschlechternden Beschäftigungslage nach neuen Aufgaben suchen", schrieb er in der Welt am 25. Juni. Ihnen zur Seite stünden Theologen mit einem veränderten Kirchenverständnis, das sich in neuen Bauauffassungen ausdrücke. Danach sollen Kirchen nicht mehr auf Gott hinweisen, sondern dem sozialen Auftrag der Christenheit dienen. So habe man in Berlin Kirchen aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als "unheiliges Relikt einer Ehe von Thron und Altar", ihre Kuppeln in Anlehnung an die damaligen Polizeihelme als "Pickelhauben" und das Ganze als "Ausdruck einer fremden Gesellschafts- und Sozialpolitik" verspottet. An ihrer Stelle habe man Kirchen entworfen, die möglichst wenig danach aussehen.

 

Gemälde "Der Koloß" wohl nicht von Goya

MADRID. Das berühmte Gemälde "Der Koloß", das bislang Francisco Goya zugeschrieben wurde, stammt wahrscheinlich nicht von dem spanischen Meister. Dies teilten Experten des Prado-Museums in Madrid mit. Das zwischen 1808 und 1812 entstandene Werk passe nicht zum Stil von Goya (1746-1828). Die von der Madrider Pinakothek eingeleiteten Untersuchungen seien zwar noch nicht beendet. Eine Urheberschaft Goyas könne aber schon jetzt praktisch ausgeschlossen werden. Möglicherweise sei das Gemälde ein Werk des Goya-Schülers Asensio Juliá.

 

Sprach-Pranger

"Explore the City Limits"

Aus einer Zeitungswerbung der Adam Opel GmbH, Rüsselsheim, für das Modell Opel Antara

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