© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  29/08 11. Juli 2008

Urteil im U-Bahn-Schläger-Prozess
Gerechtes Urteil
von Eike Erdel

Wegen versuchten Mordes müssen die zwei als Münchner U-Bahn-Schläger bekannt gewordenen Ausländer relativ hohe Haftstrafen verbüßen. Der 21jährige Türke Serkan A. muß für zwölf, der 18jährige Grieche Spyridon L. für achteinhalb Jahre ins Gefängnis.

Die Tat Ende Dezember letzten Jahres hatte der hessische Ministerpräsident Roland Koch zum Anlaß genommen, im Landtagswahlkampf schärfere Gesetze zur Bekämpfung der Ausländerkriminalität zu fordern. Dementsprechend groß war das Interesse der Medien und der Öffentlichkeit an der Tat und dem Strafprozeß vor dem Landgericht München. Dies machte es für die Richter besonders schwierig, ein gerechtes Urteil zu finden. Sie haben es dennoch geschafft.

Diese sinnlose Gewalt mußte mit deutlichen Haftstrafen beantwortet werden. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat gleich noch eins draufgesetzt und mitgeteilt, daß nach Verbüßung der Haft die Abschiebung folgen wird.

Der hessische Ministerpräsident Roland Koch sollte zur Kenntnis nehmen, daß auch mit den derzeitigen gesetzlichen Regelungen eine härtere Bekämpfung der Ausländerkriminalität möglich ist, wenn der politische Wille dazu vorhanden ist. Die meisten Wähler hatten dies schon bei der Landtagswahl im Januar gewußt und Koch für unglaubhaft gehalten.

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen