© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  29/08 11. Juli 2008

Meldungen

Uno: Islamische Gefühle über Meinungsfreiheit

NEW YORK. Scharfe Kritik hat die Absicht des UN-Menschenrechtsrates (HRC) ausgelöst, die Meinungsfreiheit zum Schutz religiöser Gefühle einzuschränken. In einer gemeinsamen Presseerklärung erinnerten der Weltpresseverband (WAN) und das Weltherausgeber-Forum (WEF) daran, daß die "eigentliche Aufgabe die Verteidigung der Meinungsfreiheit" ist und nicht "die Zensur im Dienste autokratischer Regime zu fördern". Das nach Vollversammlung und Sicherheitsrat nominell höchste Gremium der Uno wird mehrheitlich von islamischen Ländern dominiert. So wurde auf einer HRC-Sitzung am 16. Juni der britische Historiker David Littman daran gehindert, eine Erklärung gegen die Steinigung von Frauen und Verheiratung neunjähriger Mädchen zu verlesen. Ägypten hatte außerdem dagegen interveniert, daß Menschenrechtsorganisationen über den Zusammenhang von Genitalverstümmelungen an Mädchen und islamischer Rechts­praxis berichten durften.

 

Sozialisten provozieren Katholische Kirche

MADRID. Die regierenden spanischen Sozialisten (PSOE) von Premier José Luis Rodríguez Zapatero planen neue Einschränkungen für die Katholische Kirche. Auf dem PSOE-Parteitag sprachen sich die Delegierten vorigen Samstag dafür aus, religiöse Symbole wie Kreuze von öffentlichen Gebäuden zu entfernen sowie aus offiziellen Festakten wie der Vereidigung von Ministern im Königspalast zu verbannen. Vizeregierungschefin María Teresa Fernández de la Vega kündigte außerdem eine Liberalisierung des Abtreibungsverbots an. Bislang sind Schwangerschaftsabbrüche nur nach Vergewaltigungen, bei einer Behinderung des Kindes sowie bei einer Gefahr für die "körperliche oder psychologische Gesundheit" der Mutter erlaubt. Zuletzt stieß die Einführung der Homo-Ehe auf Kritik der katholischen Bischöfe. Sie warfen der Regierung vor, dadurch die Familie als traditionelle Form des Zusammenlebens zu gefährden.

 

Südkorea: Proteste gegen US-Rindfleisch

SEOUL. In Südkorea haben voriges Wochenende erneut Zehntausende gegen den Import von US-Rindfleisch protestiert. Die größte Kundgebung fand vor dem Rathausplatz und auf angrenzenden Straßen in der Hauptstadt Seoul statt, wo sich laut Polizeiangaben etwa 50.000 Menschen zu einer Kerzenwache versammelten. Sie forderten die Neuverhandlung des umstrittenen Importabkommens mit den USA. Die neue wirtschaftsliberal-konservative Regierung unter Han Seung-soo von der Großen Nationalpartei (HD) hatte im April beschlossen, das wegen möglicher Gesundheitsgefahren wie BSE seit 2003 geltende Importverbot wieder aufzuheben.

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen