© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  30/08 18. Juli 2008

Meldungen

Kinderschuhe als Protest gegen Abtreibungen

KEMPTEN. Mit einer spektakulären Aktion hat die christliche Lebensrechtsinitiative "Durchblick" (Bruchsal bei Heidelberg) gegen die Abtreibungspraxis in Deutschland protestiert. Sie stellte 1.000 Paar Kinderschuhe im Zentrum der südbayerischen Kreisstadt Kempten auf, um zu verdeutlichen, wie viele ungeborene Kinder pro Arbeitstag in Deutschland im Mutterleib getötet werden. Bei der Demonstration am 12. Juli forderten mehrere Redner, Frauen vor einer Abtreibung besser über mögliche Folgen aufzuklären. Nach Angaben des Vereinsvorsitzenden Thomas Schührer soll die bereits in mehreren anderen Städten durchgeführte Aktion sichtbar machen, daß bei jeder Abtreibung ein Mensch getötet werde. Das zweite Opfer von Abtreibungen seien Frauen, die eine vorgeburtliche Kindstötung häufig als lebenslange Belastung erlebten. Schührer zufolge werden jährlich wesentlich mehr Ungeborene abgetrieben, als dem Statistischen Bundesamt gemeldet werden. Die Behörde registrierte im vergangenen Jahr 117.000 Schwangerschaftsabbrüche. Nach der Demonstration verteilten Helfer Kunststoffmodelle, die ein ungeborenes Kind in der zehnten Schwangerschaftswoche zeigen. In Deutschland können Schwangere nach einer Pflichtberatung bis zur zwölften Schwangerschaftswoche straffrei abtreiben.

 

Saal der Staatsoper soll erhalten bleiben

BERLIN. Im Streit um die Sanierung der Deutschen Staats-oper Unter den Linden in Berlin (JF 29/08) haben sich die Denkmalschützer durchgesetzt. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) einigten sich darauf, von dem Innenraum, dem Paulick-Saal, möglichst viel zu erhalten und nicht den siegreichen Wettbewerbsentwurf zu realiseren. Der moderne Entwurf des Architekten Klaus Roth sah einen kompletten Umbau vor. Vergangenen Freitag noch hatte sich die Intendantin der Deutschen Oper, Kirsten Harms, für einen Umbau ausgesprochen. "Unter Berücksichtigung aller heutigen akustischen und technischen Erfordernisse bin ich für den kompletten Neuentwurf eines historischen Saals", sagte sie der Berliner Morgenpost. Politiker von der Linken bis zur CDU forderten hingegen einen Entwurf nach historischem Vorbild. Im Sommer 2010 soll die Sanierung des Hauses beginnen. Die Gesamtkosten werden auf 265 Millionen Euro beziffert.

 

Wal-Modelle im neuen Stralsunder Ozeaneum

STRALSUND. Nach fast dreijähriger Bauzeit ist am vergangenen Freitag das neue Meereskundemuseum Ozeaneum in Stralsund eröffnet worden. In 39 Aquarien mit einem Fassungsvermögen von insgesamt sechs Millionen Litern Wasser sollen die Besucher künftig 7.000 Fische, Quallen, Schildkröten und Muscheln aus Ost- und Nordsee sowie dem Nordatlantik bestaunen können. Dazu zählt auch ein riesiges Schwarmbecken, das 2,6 Millionen Liter Wasser faßt. Ein Höhepunkt der Ausstellung ist der von der Umweltschutzorganisation Greenpeace mitfinanzierte Bereich "1:1 - Riesen der Meere" mit mehreren lebensgroßen Wal-Modellen, darunter ein 26 Meter langer Blauwal, ein 16 Meter langes Buckelwalweibchen mit Kalb und ein acht Meter langer Orca. Der moderne Neubau des Ozeaneums am Rande des historischen Stadtkerns kostete die öffentliche Hand rund 60 Millionen Euro. Der Betrieb soll ohne Zuschüsse auskommen.

 

Sprach-Pranger

"Communicator"

Aufdruck auf der Uniform eines hessischen Polizisten, der als "Ansprechpartner" während einer Studenten-Demonstration in Gießen eingesetzt war.

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