© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  31-32/08 25. Juli / 01. August 2008

Meldungen

Deutsche Sammelklage gegen Schweizer UBS

NEW YORK. Fünf Anwaltskanzleien haben vorige Woche in New York eine Sammelklage gegen die Schweizer Großbank UBS eingereicht. Zu den Leitklägern gehören auch deutsche Fondsgesellschaften. Die Großanleger werfen dem größten Vermögensverwalter der Welt vor, zu spät über drohende Wertberichtigungen informiert zu haben. "Die amerikanische UBS-Tochter Dillon Read hat bereits im März 2007 Abschreibungen auf verbriefte Hypotheken vorgenommen", erklärte die an der Sammelklage beteiligte US-Anwältin Deborah Sturman der Wirtschaftswoche. Die Klagevertreter streben einen Vergleich an, der "deutlich über einer Milliarde Dollar liegen" soll. Anspruch auf einen Schadensersatz hätten alle, die zwischen dem 13. Februar 2006 und dem 3. Juli 2008 UBS-Aktien gekauft haben. "Die Bank hätte spätestens im Februar 2006 über die Probleme mit Subprime-Papieren und die drohenden hohen Verluste informieren müssen", so die US-Juristin. Aktionäre der deutschen Banken IKB und Hypo Real Estate könnten hingegen keine Sammelklage in den USA einreichen, denn sie seien nicht an einer US-Börse in den USA notiert und haben auch keine Niederlassungen dort. Denkbar seien aber "Klagen gegen Broker oder Rating­agenturen, die Subprime-Papiere als sichere Investments angepriesen haben", meinte Sturman.

 

Literatur: Finanzielle Lebensweisheiten

BERLIN. Spätestens seit die US-Hypothekenkrise auch große deutsche Geldinstitute heimgesucht hat, ist um so nachdrücklicher auf einen bibliophilen Schatz zu verweisen, der anhand von Aphorismen, Zitaten und literarischer Betrachtung finanzielle Lebensweisheiten zu vermitteln vermag. So wußte doch schon der Hesse Heinz Schenk: "Das einzige, was man ohne Geld machen kann, sind Schulden." Folgerichtig erinnert uns Bertolt Brecht daran, daß Bankraub nur eine Initiative von Dilettanten sein könne, denn: "Profis gründen eine Bank". Doch vermag Sir Peter Ustinov zu zeigen, wie jede Medaille zwei Seiten hat, schließlich korrumpiere Geld vor allem jene, die es nicht haben. Der Verleger Axel Springer läßt derweil wissen, daß man im Leben wählen müsse: "Geld zu verdienen oder Geld auszugeben. Um beides zu tun bleibt nie genug Zeit." (Rudolf Schoen, Hrsg.: Geld & Glück und andere Ungereimtheiten. Kunstverlag, Gotha 2007, gebunden, 95 Seiten, 14,80 Euro)

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen